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Muß ich, gelegentlich, dann mal noch überprüfen

 

Übersetzung von folgendem Buch (vorerst noch auszugsweise; 7.4.2022) ins Deutsche; die Übersetzung fertigte Franz Rickinger an.

Alle Rechte an der Übersetzung vorbehalten beim Übersetzer! normales Zitieren, gemäß der übichen "Zitierregeln" - u.a. mit Quellenangaben also - ist selbstverständlich gestattet.):


:

ÎSÂVÂSYÔPANISHAD

WITH THE COMMENTARY

OF

SRÎ SANKARÂCHÂRYA

Translated into English


By

M. HIRIYANNA, M.A.


SIRANGAM

SRI VANI VILAS PRESS.

1911

Copyright Reserved

 

siehe: https://ia800207.us.archive.org/0/items/isavasyopanishad00sank/isavasyopanishad00sank.pdf (Link geprüft am 10.9.2021)

Hinweis:

Das Übersetzen eines Sanskrit-Werkes dieser Art ins Englische, bereitet viele Schwierigkeiten, weil das eigentliche Wesen der Sprache, in welcher Gedanken sowie Ideen ihren Ausdruck finden und die Vorgaben in welche Gedanken sowie Ideen einzufügen sind, in diesen beiden Sprachen oftmals grundlegend verschieden ist. Aber keine Mühe wurde gescheut, aufdaß diese Fassung, die wir hier herausgeben, dem Original so weit als möglich gerecht wird und glaubwürdig ist.

Der zugrundgelegte Text, der Sanskrit-Text von dem wir ausgehen, ist jener der Gedächtnisausgabe der Arbeiten von Ṣrî Ṣankarâchârya wie sie von Śrî Vâṇi Vilâs Press herausgegeben wurde; allerdings wurden, darüberhinausgehend, zwei Manuskripte durchgehend zu Rate gezogen und auf diese gründen sich die wenigen anderen Lesearten, welche in den Fußnoten Erwähnung finden. Der Übersetzung geht eine kurze Einführung voraus, welche die Lehren der Upanishaden zusammenfaßt.

Hie und da haben wir noch Notizen hinzugefügt, die wir von Ânanadagiri übernahmen und auf diese Weise haben wir alles Wertvolle und Interessante aus seiner Tîkâ in das Buch eingefügt.

Es war unsere Absicht und es bleibt zu hoffen, daß diese Hilfen die Nützlichkeit der vorliegenden Übersetzung erhöhen.



Einführung

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Die Îṣâvâsyôpanishad - benannt nach den ersten Worten - bildet das abschließende Kapitel zur Samhitâ des Suklayajurvéda. Sie wird manchmal auch als Samhitôpanishad bezeichnet, um sie von den anderen Upanishaden, welche üblicherweise zu den Brâhmaṇas gezählt werden, zu unterscheiden. Gemäß des Kommentars, welcher hier übersetzt wird, sind die 18 Verse dieser Upanishade in 4 Kategorien einzuteilen:


 

(i)  Vers 1, welcher die Lehre enthält, wonach jene, welche das Selbst verstehen und bereit sowie geeignet sind es zu verwirklichen, alle weltlichen Sehnsüchte aufgeben und sich ganz dem Erreichen der endgültigen Befreiung widmen sollten.


(ii)  Vers 2 , welcher das Ausüben von karma mit jenen Anderen, welche das Selbst nicht begreifen und infolgedessen nicht in der Lage sind es zu verwirklichen, in Zusammenhang sieht sowie jenen unmißverständlich empfiehlt.


(iii)  Die Verse 3 bis 8 - welche ihr Augenmerk auf jene Personen lenken, die in die Kategorie des Verses 1 passen - beschreiben die wirkliche Natur des Selbstes und zeigen die Folgen von sowohl eines Verwirklichen als auch eines Nicht-Realisierens desselben auf.

   

und (iv)  Die Verse 9 bis 18, in denen ein Ausführen von karma, ergänzt um die Praxis von upâsanâ betreffs jener Personen empfohlen wird, auf welche sich Vers 2 bezieht.

 

Beim Kommentieren dieser Upanishade berührt  ankarâchârya hie und da den folgenden Aspekt, welcher für das richtige Verständnis seiner Ansicht oder auch seines Verständnisses von großer Bedeutung ist. Die Veden heben,  einprägsamerweise, zwei unabhängige Vorgehensweisen hervor: Einmal eine auf karma oder auch anders gesagt Handlung, Aktivität basierende Lebensführung und zum Anderen eine Verhaltensweise des jnâna,  dh eine auf ein "Sich von der Welt zurückziehen, Distanz zur Welt einnehmen" basierende Lebensführung. Ersteres ist Gegenstand der liturgischen Anteile des karmakâṇda und Zweiteres ist der Gegenstand der Upanishaden oder auch, anders gesagt, des jnânakada der Veden. Die Lehre des jnânakada ist eine Einheit, ein Ganzes für sich sich und sollte keinesfalls als etwas angesehen werden, das in irgendeiner Weise einer Ergänzung des karmakâṇda sei oder auch dem karmakâṇda untergeordnet wäre. Diese zwei Wege des karma und jnâna sind gegensätzlich sowie von Grund auf verschieden und daher sollte man es sich nicht so vorstellen, als könnten von irgendwem diese beiden Lehren gleichzeitig befolgt werden. Die erstere setzt einen Glauben an Vielfalt voraus, wie sie üblicherweise erfahren wird; die Zweitere hingegen leugnet all die Vielfältigkeit und beharrt ausschließlich auf der Wahrheit der zugrundliegenden, grundsätzlichen Einheit.

Allerdings sollten wir uns daran erinnern, daß es eine Betrachtungsweise gibt, wonach Ersterer als dem Zweiteren doch zumindestens untergeordnet bzw ergänzend erscheint; das komme daher, daß wenn der Weg der Aktivität ohne jegliche selbstsüchtige Begehrlichkeiten nach Belohnung beschritten werde, er als eine Vorbereitung auf den Weg der Zurückgezogenheit diene und das wiederum daran liege, daß jene Gemütsruhe, Gelassenheit und Verfassung des Geistes hervorgebracht werde, ohne welche eine Suche nach höchster Wahrheit unmöglich ist. In diesem umfassenderen, edleren Sinne wird karma als eine, in Hinblick auf endgültige Befreit- und Erlöstheit, von außen wirkende Hilfe (bahiranga)- , die durchaus geleistet wird in der Erwartung, daß es dann auch so kommen werde -  gezählt.

Jnâna ist jedoch die von innen kommende Hilfe (antaranga)  und wenn jemand erstmal seine Flucht dorthin ergriffen hat, dort seine Zuflucht genommen hat, so ist logischerweise die Konsequenz, daß für ihn alles karma seine Bedeutsamkeit sowie das "Wert-Darauf-Legen" verliert.

Das wurde sehr gut von Vârtikakâra ausgedrückt:

Satyantarangé vijâné bahirangam na siddhyati

Samskârakam tu karma syât jnânâttvajnânanin-buthi

                                                                                 - Sambandha  Vârtika 368.

( Anmerkung des Übersetzers ins Deutsche:

Betreffs Sambandha Vârtika des Vârtikakâra ( = Sureshwaracharya) in Englischer Sprache siehe zB.: https://ia801604.us.archive.org/34/items/TheSambandhaVartikaSuresvaracarya/Sambandha%20Vartika-Suresvaracarya-TMP.pdf#page=1&zoom=auto,-58,842 (Der Link wurde am 11.9.2021 geprüft.)

Obiger Vers heißt dann - zu finden auf den Seiten 190 sowie 191 - in Deutscher Sprache:

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                                              [366b - 367a]

...

Wissen ist das innere Mittel (antaraga), weil ausschließlich dieses mit dem inneren Selbst im Zusammenhang steht; Handlung ist jedoch ein äußeres Mittel (bahiraga), weil es auf äußeren Mitteln beruht und von äußeren Mitteln abhängig ist.

āna ist das innere Mittel zum Erlangen von moka; wohingegen karma das äußere Mittel ist.

Die inneren und äußeren Mittel betreffend läßt sch feststellen, daß das Innere stärker, wirksamer ist als das Äußere. Fernerhin ist es unmöglich, daß etwas die Eigenschaften "stark" und "schwach" gleichzeitig besitzt; so eine Kombination ist unmöglich.

                                              [367b - 368a]

Wenn es Wissen, das innere Mittel gibt, kann es das äußere Mittel nicht geben. Ein Ritual kann ein Mittel von Reinigung (saṃskāra) sein; vermöge Wissen gibt es jedoch die Beseitigung von Unwissenheit.

Wenn das innere Mittel, nämlich jñāna, gegenwärtig, zur Stelle ist, gibt es für den Standpunkt des äußeren Mittels, nämlich karma, keinen Platz. Karma kann nur den Geist reinigen. Jñāna beseitigt, ersetzt Unwissenheit. ...

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ins Deutsche übersetzt von den Seiten190 sowie 191 aus:


"The Sabbandha-Vārtika" of Sureśvācārya, Edited with an English translation, introducation, notes, and extracts from three unpublished commentaries by T.M.P. Mahadevan, M.A., Ph.D., Professor of Indian Philosophy, University of Madras, 1958


Seite 1 von Shankara's Kommentar:


ÎSÂVÂSYÓPANISHAD

samt des Kommentars von

SRÎ SANKARÂCHÂRYA


(Anm. des Übersetzers aus dem Englischen ins Deutsche: Die Übersetzung ins Deutsche schließt den Satz mit dem zugehörigen Teil aus Seite 2 ab.)

Die Verse, welche mit Îṣâvâsyam beginnen, werden im Zusammenhang mit Ritualen sowie in vorgeschriebenen Formen¹ nicht gebraucht, weil sie die wahre Natur des Selbst, welches karma nicht untergeordnet ist, erklären.

Die wahre Natur des Selbst, wie es hier zum Audruck gebracht wird, sind Reinheit, Makellosigkeit, Einssein, Dauerhaftigkeit, Körperlosigkeit, Allgegenwärtigkeit und dergleichen mehr; weil diese grundsätzlich verschieden sind von karma, ist es einfach nur folgerichtig, daß diese (Verse) nicht in Ritualen benutzt werden und es, insofern, unterlassen wird , sie in Förmlichkeiten zu pressen. Das Selbst, dessen Wesen und Natur sich hier beschrieben findet, kann darüberhinausgehend weder modifiziert, erworben noch gereinigt werden; desweiteren ist es von seinem Wesen her auch nicht wie ein Bewirkender oder auch ein sich Erfreuender, weil es dann ja dem karma untergeordnet und insofern ein Resultat von karma wäre. (Und dessen Existenz kann nicht in Frage gestellt oder auch bezweifelt werden), da aller Upanishaden Sinn und Zweck es ist, dessen Natur darzulegen und zu enthüllen. Die Bhagavadgīta und das Môkshadharma (Teil des Mahābhārata) haben ebenfalls dasselbe Ziel.

 

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Anmerkungen aus Ânanandagiri's Tîka.

¹ Der Zweifel bezüglich der Anwendbarkeit dieser Verse in/für Ritualen rührt daher, daß diese Upanishad Teil einer Samhitā ist und daß die Verse im Samhitā-Teil des Veda üblicherweise so gebraucht werden. Falls denn diese Verse überhaupt rituell benutzt werden sollten, so sollte es da eine ausdrückliche Feststellung/Aussage bzgl jener Wirkungen im Veda geben oder es sollte zumindest eine indirekte Richtlinie geben, welche von deren Inhalt geleistet wird. Wir finden keine solche ausdrückliche Feststellung/Aussage und der eigentliche Inhalt worum es geht, so weit es mit karma in Beziehung steht, ist dem klar entgegengerichtet, erteilt dem eine Absage.

Darüberhinaus ist es üblich auf viererlei Art und Weise all das einzuordnen, was Rituale ausmacht, Ritualen zugrundeliegend/untergeordnet oder auch ergänzend betreffs Ritualen ist; diese Einteilung geschieht wie folgt:

  • Jenes was produziert/gemacht wird also zB sowas wie ein Opfer-Kuchen, welcher aus Getreide-Mehl udgl neu hergestellt wird.
  • Jenes was modifiziert wird, wie zB soma Saft, welcher aus den soma-Blättern extrahiert, ausgepresst wird.
  • Das was erworben wird, wie zB ein mantra welches gewohnheitsmäßig-mechanisch gelernt wird bevor es in einem Ritual benutzt wird und, als Letztes,
  • Jenes was gereinigt wird, so wie zB ungeschälter Reis, welcher benutzt wird, nachdem er nach feierlichem Brauch verehrungswürdig gemacht wurde.

Das Selbst kann keiner dieser vier Kategorien zugeordnet werden. Es ist weder sowas wie Wirkung, Folge, Ergebnis noch sowas wie eine Modifikation, Einschränkung, Umstellung, Abwandlung. Es ist nicht außerhalb von uns, um auf's Neue erworben zu werden; es ist auch nicht unrein sodaß es also auch keiner Reinigung bedarf. Der einzige Weg, um das Selbst mit karma zu verknüpfen, es in Verwicklungen mit karma zu bringen, besteht darin es zu einem Stellvertreter/Agenten oder auch Erfreuenden zu machen. Keiner der Beiden kann jedoch das Selbst sein, wie im Anschluß im Kommentar erläutert werden wird. Von daher kommt die Nicht-Akzeptanz jeglicher Beziehung zwischen dem Selbst und karma.

² zum Vergleich:

Samam Sarvèshu bhûtèshu tishhantam paramévaram

Vinayatsvavinayantam yah payati sa payati.

-Bh: Gita xiii 27.

 

 

Anmerkung: Es folgen einige Übersetzungen des, obig zitierten, Verses 27 aus Kapitel VIII der Bhagavad Gita ins Deutsche:

   

 

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27. (1848.) Wer aber in allen Wesen den höchsten Gott wohnen sieht, der nicht vergeht, wenn sie vergehen, wer den sieht, der ist wahrhaft sehend.


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„Der Gesang des Heiligen - eine Philosophische Episode des Mahâbhâratam“, aus dem Sanskrit übersetzt von Dr. Paul Deussen, ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Kiel, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1911, Seite 94:





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Wer in den Wesen allen sieht den gleichen, einen, höchsten Herr’n,

Der wird, wenn sie untergehen, nicht mit ihnen untergehen, nicht mit ihnen untergeht, der s i e h t  49)

49) Vgl. V. sl. 18 und VI. sl. 29-31.


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Bhagavad-Gita.,Uebersetzt und erläutert von Dr. Franz Lorinser, Breslau, 1869. Verlag von G. P.  Aderholz‘ Buchhandlung (G. Porsch).





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Wer in allen Wesen den Einen, den Einzigen, den höchsten Herrn erblickt, den Ewigen, der in den vergänglichen Dingen wirkt, der ist der richtige Seher.


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„Die Bhagavad Gita - Das Lied von der Gottheit  oder die Lehre vom göttlichen Sein“ übertragen von Dr. Franz Hartmann, Dritte und Vierte Auflage, Verlag Max Altmann, Leipzig, 1919





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 Wer in den Lebewesen all denselben höchsten Herrn erblickt,

Der nicht vergeht, wenn sie vergeh’n, - wer das erkennt hat recht erkannt.


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„Bhagavad Gita - Gesang des Erhabenen“, übertragen und eingeleitet von Leopold von Schroeder, verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1920, siebentes bis neuntes Tausend, Seite 63:






Siehe auch: Seite 283 und 284 in „Bhagavad Gita: der vollständige Text mit dem Kommentar Shankaras“, unter Heranziehung der Sanskritquellen ins Deutsche Übersetzt von Jürgen Dünnebier, Droemer Knaur, 1989, ISBN 3-426-26447-1

Hier endet dieser Einschub des Autors dieser Übersetzung ins Deutsche; es geht nun wieder weiter mit der Übersetzung aus Prof. Hiriyanna's Buch:



 

Eka èva hi bhûtâtmâ bhûtè bhûtè vyavasthitah.

Ekadhâ bahudhâ chaiva driyatè jalachandravat.

Mahâbhârata - Mokshadharma

Anmerkung des Übersetzers aus dem Englischen ins Deutsche:

   

  

Betreffs "Mokshadharma" (der konkrete Vers wurde leider nicht angegeben)  siehe zB Die Übersetzung von Professor Paul Deussen in Gemeinschaftsarbeit mit Dr. Strauss in "Vier Philosophische Texte des Mahâbhâratam"

 


https://archive.org/details/dassystemdesved00deusgoog

 


https://archive.org/details/vierphilosophisc00deusuoft


 

Nun geht es wieder weiter mt Seite 3 von Shankara's Vorrede:

(Es muß daher wieder angenommen werden, daß) karma auf der Basis empfohlen wird - , wobei davon auszugehen ist, daß es aus der Sicht sowie gemäß Meinung durchschnittlich intelligenter Menschen so als gesichert anzusehen sei - , daß sowohl Vielfalt, Wirksamkeit, Spaß, etc als auch Unreinheit sowie Sündhaftigkeit vom Selbst kämen. Jene, welche wissen, wer (für Rituale) in Frage kommt, behaupten, daß karma ausschließlich als das Richtige für jene beschrieben bzw angeraten sei, welchen es nach deren Früchten gelüstet  egal ob jene Frucht als spiritueller Wunschgegenstand sichtbar ist (dh in diesem Leben erreichbar) oder aber auch unsichtbar (dh ausschließlich in einem anderen Leben zu erlangen wäre) als Svarga  und die dabei selber der Auffassung sind "Ich bin ein zweimal Geborener, frei von Blindheit, Unterentwickeltheit und dergleichen Anzeichen von Ungeeignetheit" (³). Deshalb schaffen die folgenden Verse - indem sie die ursprüngliche vollständige Unwissenheit betreffs des Selbst beseitigen - , welche eine Erläuterung dessen wahrer Natur darstellen, ein Wissen um die Einheit, welche das Mittel ist, um Sorge, Täuschung sowie einem Erliegen von Getäuschtheit und ähnlicher Aspekte weltlicher Existenz zu überwinden. Wir werden in Kürze alle diese Verse kommentieren, nachdem wir jenen Personenkreis umrissen haben, für welchen es höchst bedeutsam ist, Gelegenheit zu haben, den Gegenstand derselben, deren Absicht sowie deren wechselseitiger Beziehungen zu studieren. ()

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Anmerkungen aus Ânanandagiri's Tîka.

(³) Wunsch oder auch Verlangen, bei welchen es entweder um das Erlangen von  geht Glück oder aber um die Vermeidung von Elend, schließen in sich völlige Unwissenheit mit ein. Denn wenn diese von der Wirklichkeit her Glückseligkeit wären, unberührt von Sorgen, so könnten sie aufgrund derer Natur nicht beinflußbar sein durch Wünsche. Entsprechend gilt: Zu glauben, meinen bzw sich vorzustellen, daß das Selbst fähig oder auch bereit sei zur Ausübung von karma, weil seine körperliche Beigabe, dieses körperliche Anhängsel mit dem es, empirisch betrachtet, momentan verbunden ist dafür geeignet bzw tauglich sei, ist auch ein Fehlschluß und Ausdruck von Unwissenheit sowie völligem Unverständnis.

() Es ist eine Gepflogenheit zu Beginn eines Kommentars ausdrücklich den Personenkreis zu benennen, der berichtigt ist /für den es Sinn machen kann die betreffende Abhandlung, den Stoff, das Ziel der Lehre und deren Wechselbeziehungen zu studieren; dies gilt insbesondere für die letzten Beiden. Unvollkommenheit bezüglich irgendeines dieser, welche Anubandhachatushṭayam genannt werden, wird dahingehend aufgefaßt, daß es darauf hinweist, daß die Abhandlung, bzgl derer man einen Kommentar verfassen möchte, es nicht wert ist.

 



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

Vers 1: Im "Lord" ist all dies verschleiert, erhielt all dies Verschleierung, Verschleiertheit, im Lord muß/müßte all dies seine Verschleierung erhalten haben - und zwar was auch immer sich auf Erden bewegt. Mittels solchen Verzichts, solcher Entsagung, solcher Betrachtungsweise schütze man sich selber; man sei nicht gierig, gefräßig, habsüchtig; wessen Reichtum ist es denn schon?

 

 

 

 

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 1. In Gott versenke dies Weltall

Und alles, was auf Erden lebt!

Wer ihm entsagt, genießt wahrhaft;

Nach fremdem Gute giere nicht.


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siehe Seite 524 in "Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 524

 





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>> Im Atman sei die Welt versunken

mit allen ihren Lebewesen.

Wer sich als alles weiß, verzichtet

und kann nichts weiter mehr verlangen. <<


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aus: Upanishaden, Nachdichtungen von, Artur Schendel, 1923, Selbstverlag des Verfassers, Seite 49.





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Was immer in der Welt sich regt, das übergib dem Herren¹⁶², Freue dich dieser Entsagung¹⁶³ und begehre nicht jemandes Besitz.

...

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¹⁶²)  Nicht sicher; während das āvāsyam meist zu vas gestellt wird, ziehe ich es zu ava-as: "auf den Herrn zu werfen", 'hinzugeben'. Dadurch wird tyaktena verständlich: Gib alls in der Welt auf und freue dich des Aufgebens.

¹⁶³) bhuj in der älteren Literatur mit dem Instr. des Objektes.


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siehe Seite 124 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



Eine Übersetzung dieses Verses 1 von Leopold von Schroeder:

 


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Vom Herrn umschlossen ist dies All und was irgend auf der Erde sich bewegt; geniesse das, nachdem du darauf verzichtet, begehre nicht nach dem Besitz von irgend Jemand. (1)


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von den Seiten 234 und 235 im Buch:

Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887



Shankara's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche):


Jemand (egal welchen Geschlechts)/Etwas der/das regiert, steuert, regelt, lenkt und im Endeffekt bestimmt, wird Ít genannt. Ísá bedeutet "durch den Lord (egal welchen Geschlechts)". Der Lord ist der Regent, Regler, Lenker und das wahre Selbst aller Kreaturen1. Von so einem  Lord - der tief innen mit einem selber eins, direkt verbunden ist - ist etwas überdeckt, überzogen, dh eingehüllt, verborgen. Was? Idam sarvan (= all dies), yat kincha = was auch immer, jagatyām = auf Erden. Jagat = all jenes (das sich bewegt) . Durch das eigene Selbst, vermöge des eigenen Selbsts - der Lord, das höchste, letztendliche Selbst -, welches die einzige Wirklichkeit ist, welches als Einziges Wirklichkeit hat, müssen all diese unwirklichen (Dinge) - sowohl bewegliche als auch unbewegliche -   überdeckt, erfaßt, eingehüllt werden; es so betrachtend, wahrnehmend ergibt sich - bzw so im Streben nach Realisation geleitet werdend, ergibt sich  - :  "Ich bin das innere Selbst von allem".² So wie ein zufälliger, unerwarteter schlechter, von Feuchtigkeit herrührender schlechter Geruch in einer Sandale, ausgehend von einer Sandale, von wahren Gerüchen überwältigt, bezwungen wird, wenn man die Sandale putzt³, so wird die, seit Geburt bestehende, natürliche Vielfältigkeit der Welt - insbesondere die Tatsächlichkeit daß man ein Handelnder, Agierender, Leitender oder auch ein Genießender, Genießer ist - und welche dem Selbst gleichsam überlagert ist,  tatsächlich überwunden, durchschaut wenn die Wahrnehmung des (einen) wirklich, wahrhaft existenten Selbsts überall erfolgt, wenn das "überall-ige Gewahrsein des (einen) wirklich, wahrhaft existenten Selbst erlangt ist, erfolgt. Da jagatyām hier in einem hinweisenden, deutenden Sinne gebraucht wird, können alle Arten von Effekten, Folgen daraus, die nach Name, Form und Wirkung/Handlung unterschieden werden nur als etwas verstanden werden/gemeint sein, welches diesen Beiklang hat, dh auf dieses hinweist bzw zu diesem führt. Was eine Person, die so völlig ergriffen ist von der Idee, dem Konzept, daß der Lord das Selbst aller ist, tun sollte ist Folgendes: Auf den 3-fachen Wunsch für Nachwuchs usw zu verzichten, die notwendige Distanz dazu zu erlangen und einzunehmen und sich nicht in Karma zu verstricken. In tena tyaktena  bedeutet tyakta Entsagung, Verzicht, Nicht-Verwickeltheit (und zwar wird es als abstraktes Hauptwort gebraucht). (Es wird in diesem Zusammenhang nicht als Partizip Perfekt im Sinne von "aufgegeben haben" gebraucht; das ergibt sich daraus daß: ) weil ein Sohn oder auch Diener (zum Beispiel), der verlassen wurde oder auch verstorben ist, einem nicht helfen kann, einen nicht retten kann nachdem all die Verbindungen zu Ihm ein ernsthaftes Problem geworden sind. Daher kann mit dem Wort nur "Entsagung, Loslösung, das Aufgeben/Aufgegebenhaben von Verhaftetsein" gemeint sein.  Bhunjithāh = retten, sichern, bewahren, auf sichere Art und Weise retten, die Verwickeltheit, Unwissenheit beenden4. Indem man auf diese Weise die Verwickeltheit in die Wünsche aufgegeben hat - oder auch anders gesagt: den Wünschen entsagt haben könnend, indem man das verstand - , sei man nicht gierig, gefräßig, habsüchtig, habgierig (mā gridhah), dh man verlange, strebe, giere nicht nach (weltlichem) Reichtum. Kasya svit (= von irgendwem). (Die Bedeutung ist:) - Begehre nicht den Reichtum von irgendwem, verhafte Dich nicht in den Reichtum von irgendwem - dh, weder von sich selber noch von Anderen. (In dieser Interpretation wird folgende Bedeutung benutzt:) Svit wird nur als Füllwort, Lückenbüßer oder auch Fluch gebraucht. Oder auch (könnten wir wie folgt sagen:) - Sei nicht gierig, gefräßig, habsüchtig, habierig. Warum? (Die Antwort lautet:) - Kasya svit dhanam = wessen Reichtum?  - was eine Verneinung, Ablehnung, Zurückweisung, Leugnung beinhaltet. Wenn Reichtum jedermann's Reichtum sein könnte, könnte man ihn suchen; (jedoch) ist es so, indem alles durch die Entdeckung des Lords (überall) verschwunden ist , ist dies alles vom Selbst und all dies ist das Selbst. Daher bedeutet es - "Suche keine Nicht-Wirklichkeit", "strebe nicht nach Nicht-Wirklichkeit", "man suche nicht Unwirkliches, Nichtseiendes"5. 

Der Inhalt, der Anspruch dieses Verses ist, daß nachdem man den 3-fachen Wunsch nach zB Nachfahren oder auch Resultaten entsagt hat, sollte sich ein Wissender des Selbsts vermöge Hingabe an echtes, wahres Wissen retten. Und bzgl der Anderen (egal welchen Geschlechts), die nicht Wissende des Selbst sind, es nicht verwirklichen können, besagt der nächste Vers Folgendes.

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1) Der Unterschied zwischen dem Lenker und dem Gelenkten, zwischen dem Regler und dem Geregelten ist nicht als wirklich zu verstehen. Es sieht nur so aus als ob und es beruht auf Illusion, Täuschung, Irrtum. In dem selben Sinne, könnten wir beispielsweise sagen, daß eine Person die vor einer gewissen Anzahl von Spiegeln steht, die mehreren einzelnen Spiegelbilder seiner selbst lenkt, regelt bzw beherrscht.

²) Der Sinn ist, daß man erkennen sollte, daß alles das Selbst ist und es keine Mannigfaltigkeit gibt.

³) Der Zweck dieser Veranschaulichung ist es, folgendes vorzuschlagen: Wenn die Überzeugung betreffs des Einsseins nicht direkt einem Glauben an die Lehre entspringt, so werden Argumentieren sowie Schlußfolgern und Untersuchung sowie Nachforschung allgemeinerweise dazu führen.

4) Diese Feststellung darf nicht wörtlich genommen werden, weil in Wirklichkeit das Selbst einer Sicherung bedarf. Es geht  lediglich um Folgendes: Entsagung, Verzicht, Entsagung, Sich-Zurückziehen wird gepriesen indem man endgültige Klar- oder auch Gewahrwerdung und insofern Befreiung ihr zuschreibt bzw darauf zurückführt.

 5) Der dritte pâda dieses Verses beschreibt und fordert Entsagung, Sich-Zurückziehen jenbezüglich solcherart, daß bzw als es ermögliche zwischen dem Selbst und dem was es nicht ist klar unterscheiden zu können. Insofern ist Sich-Zurückziehen von der Welt die einzige Richtung, Kurssetzung zur Verwirklichung, zum Erkennen des Selbsts.

Indem es die gewöhnlichen sowie üblichen Zerstreutheiten, Zeitvertreibe, Aufregungen und Ablenkungen beseitigt sowie auflöst bewirkt es das Erreichen der endgültigen Einsicht, Gewahrheit, Verwirklichung, Befreiung als einfaches Ergebnis seinerselbst, auf einfache Art und Weise. Der vierte pâda schreibt eine Verhaltensregel vor und stellt dar, daß es sich für reichtumanhängenden, reichtumverhafteten Personen nicht erreichen lasse und insofern "verbiete", es sei denn sie begnügten sich mit "nicht mehr haben als was für bloses Erhalten nötig" ist.

 

 

 


Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

2.  Hier stets Handlungen begehend, hier stets dem Tun zugewandt und auf's Tun bedacht seiend, sollte man sich wünschen, sollte man sich danach sehnen 100 Jahre lang zu leben. Solange man danach trachtet/Sie danach trachten einfach als Mensch, als bloßer Mensch zu leben, existiert kein anderer (Weg) (bei dem, wo) Handlung diesen Menschen, Sie nicht verderben, schädlich beeinflussen würde, jenem/Ihnen nicht den Spaß am Handeln verderben würde.

 


 

 >>




2. Mag immerhin, sein Werk treibend,

Hundert Jahre man wünschen sich!

Drum steht's, wenn so du, nicht anders;

Werkbefleckung klebt dir nicht an.


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Seite 524 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1905, Seite 523 - 528

 

Artur Schendel's Nachdichtung:


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Wer alle Welt umfaßt im Atman

genießt das höchste Glück entsagend.

Was er auch weiter tut und trachtet,

nichts kann ihn treffen, an ihm haften.

 


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Upanishaden

 Nachdichtungen von Artur Schendel,

1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 49

 


 >>




Mancher vollzieht in dieser Welt Werke und mag wünschen, hundert Jahre zu leben. So steht es bei dir, nicht anders. Aber das Werk hängt nicht an dem Manne  164.

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164) Weder das Gute, das er vollbrachte, noch das Schlechte, das er unterließ, berühren ihn; Bhad Ar. Up. IV, 4,27 (S. 62, 101 oben).

 

[ Bhad Ar. Up. IV, 4,27 (S. 61 unten und S. 62 oben):

...

Der Kundige weiß sich mit Ātman eins

"Darum soll ein dessen Kundiger, müde, sanft entsagend, gedulig, gläubig gworden, im eigenen Selbst den Ātman erblicken. Er sieht einen jeden als das Selbst an, ein jeder wird für ihn zum Selbst, er wird für jeden zum Selbst. Er überwindet alles Übel, nicht überwindet ihn das Übel. Er verbrennt alles Übel, nicht verbrennt ihn das Übel; frei von Übel, Alter, Hunger, Durst wird der Brahmane, der so weiß.

Das ist das große, ungeborene Selbst, das Speise ißt (ein Herr ist) und Güter spendet. Der, welcher dieses große, ungeborene Selbst, das Speise ißt und Güter spendet, kennt, erlangt Güter.

Dieses große, ungeborene Selbst, das frei ist von Alter und Tod, frei von Furcht und unsterblich, ist Brahman. Freiheit von Furcht hast du, Janaka, erreicht." So sprach Yāñavalkya. 'Ich übergebe dir Ehrwürdigem die Videhas und mich als Sklaven.'

Dieses große, ungeborene Selbst, das frei ist von Alter und Tod, frei von Furcht und unsterblich, ist Brahman. Furchtlos ist Brahman. Das furchtlose Brahman wird, wer so weiß.

IV,5

...

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siehe Seite 124 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.

 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

 

Kurvannêva = immer, fortdauernd, beständig ausführend, ständig unternehmend, dauernd tun; iha = (hier); karmâi = Riten, Zermenonien so wie zB agnihôtra. jijîvishêt = man sollte zu leben wünschen;  atam= Einhundert als Zahl, Numerale; samāh = Jahre. Weil das maximale Alter eines Menschen für soviel gehalten wird, als soviel "gewußt" wird. Nachdem diese eine (bloße) Iteration, Aneinanderreihung (empirisch gewußter Tatsachen) ist, sollte man das, was mit dem gemeint ist woran man sich erfreuen solle, folgendes sein: Falls man den Wunsch haben sollte 100 Jahre zu leben, sollte so jemand nur leben um Handlungen, karma zu begehen. Evam = auf diese Art und Weise; tvayi (= in Beziehung zu Dir/Ihnen); nare dh wenn man zufrieden damit lebt, ein bloßer Mensch zu sein; itah dh aus diesem gegenwärtigen Ablauf heraus Handlung, karma begehend wie agnihôtra.; anyathā = ein anderer Ablauf; na asti = existiert nicht; in welchem Ablauf schlimme, böse Handlungen keinen Schandfleck hinterlassen, keinen Makel darstellen, dh man von Sünde nicht schädlich beeinflußt wird. -  Woraus sich wegen des gerade eben Festgestellten ergibt, daß wenn man den Wunsch nach Leben haben sollte, (sollte man wie folgt leben:) durchwegs karma so wie agnihôtra, wie es bei dem āstra vorgeschrieben/beschrieben ist - begehen.

Wie ist es zu verstehen, wie muß/kann es verstanden werden, daß  der vorherige Vers sich auf die Hingabe eines sannyāsin an Wissen bezieht und der Letztere sich nur auf Hingabe an karma (=Handlung) von jemandem bezieht, der nicht in der Lage ist das (SELBST-Verwirklichung = Verwirklichung von Ātman) zu leisten)? Wir antworten da so: Erinnert man/erinnern Sie sich nicht an die vorherige Situation von jnāna und karma als exakte Gegenteile, Gegenstücke, als Anthitese-Verhältnis, das unerschütterbar ist und bleibt wie ein Berg? Hier wird auch dasselbe in den Versen 1 und 2 klar ausgedrückt, eigens festgestellt. - daß jemand, der danach sicht zu leben, tätig sein muß, karma (=Handlung) ausüben, ausführen muß und daß jemand, der das nicht tut, alle Wünsche aufgeben muß. Man kann dieselbe Schlußfolgerung ziehen.) aus den (folgenden) Anweisungen für sannyāsins - "So jemand sollte weder Leben noch Tod wünschen, weder Leben noch Tod begehren, weder Lust haben zu leben noch Lust haben zu sterben. So jemand sollte sich in einen Wald begeben. Dies ist/verlangt das Gesetz ". "Er sollte von dort nicht zurückkehren". Auf den Unterschied zwischen diesen Beiden betreffs des Ergebnisses wird später ebenfalls eingegangen werden. ( Eine andere Aussage, die dazu päßlicherweise herangezogen  werden kann ist wie folgt:) "Diese zwei Wege traten nur zu Beginn in Erscheinung - der Weg der Aktivität und (der Weg) des Sich-Zurückziehens". Von diesen beiden gilt "Entsagung" als das Höhere, das Bessere, das Höherstehendere, wie es zB im Taittirīya Âraṇyaka heißt: "Nur Entsagung klappte äußerst gut, wirklich gut." Und Vyāsa , der großartige vedische Lehrer, Gelehrte, lehrte seinem Sohn - nach reichlicher, viel Überlegung - definitiv Folgendes und unterrichte ihn entschieden wie folgt: "Die Veden zielen darauf ab uns diese zwei Wege einzuprägen, unvergeßlich zu machen - der eine Weg wird der Weg des Tätigseins, der Weg des Handelns genannt und der andere Weg wird der Weg der Entsagung, der Weg des Verzichtens genannt." Wir sollten in weiteren Abschnitten, in weiteren "Folgen" den Unterschied zwischen diesen zwei Wegen klar machen, erkennen lassen, auf den Unterschied zwischen den beiden Wegen hinweisen.

Und nun wird der nächste Vers mit Geringschätzungsäußerungen bzgl Unwissender, Missbilligung von Nicht-Wissen begonnen -

 



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

Vers 3: Bösartig, feindselig, heimtückisch, hämisch, arglistig sind jene Welten und gehüllt in Blindheit, Nichtsehenkönnen verursachende Dunkelheit, in die jene Leute - welche auch immer -, die das Selbst absichtlich systematisch, nahezu rituell töten - nach dem Tod übergehen.

 

 

Professor Deussen's Übertragung - direkt aus dem Sanskrit - ins Deutsche:

 

 

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3. Ja, dämonisch ist dies Weltall

Von blinder Finsternis bedeckt

Darein geh'n nach dem Tode alle

die ihre Seele mordeten.


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Seiten 524/525, Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1905, Seite 523 - 528

 

Artur Schendel's Übersetzung:


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Dämonisch, ja, sind diese Welten

der Finsternis, der Selbstverblendung,

der Schauplatz dieser blinder Wesen,

die endlos ihre Seelen morden. 


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Upanishaden

 Nachdichtungen von Artur Schendel,

1923, Eigenverlag des Verfassers


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Ungöttlich, in tiefe Finsternis gehüllt sind diese Welten. In sie gehen die, die ihr Selbst vernichten, nach dem Tode ein.


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



Shankaras's Kommentar  (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche):

Aus der Sichtweise der Einheit gemäß des höchsten Selbsts wird es für wahr gehalten, daß sogar dėvas als asuras angesehen, betrachtet werden. Asuryāh = Dämonen gehörend. Nāma wird hier einfach  als Lückenbüßer oder auch Fluch, als Verwünschung gebraucht. Te = (jene), lokāh  = Geburten (oder auch Leben), weil darin/dadurch die Früchte von Handlung (Karma) wahrgenommen oder auch genossen werden (oder auch anders gesagt. Weil es dort Freude am oder auch Genießen von Handeln dh Karma gibt). Andhéna = von blindmachender Natur, von blendender, verblendender,  betörend-täuschender Natur.  Tamasā = vollständige Unwissenheit. Āvrita = eingehüllt, umgeben. Tān = (jene) Existenzen bis hinab zum Unbeweglichen, prétya = diesen Körper verlassen habend. Abhigachchanti = (erwerben) entsprechend ihrer vergangener Taten und ihrer mit Hingabe praktiziert gehabt habender Praktiken. cha - wasauchimmer. Ātmahanaḥ = Jene, die das Selbst töten, erschlagen, morden, vernichten, vertilgen, schlagen, ausrotten. Wer sind jene, wer tut das?  Leute, die unwissend sind1. Wie können sie das ewige Selbst töten, schlagen, vernichten, ausrotten, ermorden? Durch ihren Mangel, schwachen Punkt, ihr Sich-Irren im Zusammenhang mit Unwissenheit, ihr mißratenes Nicht-Wissen , verhüllen (dh vergessen) sie das immer gegenwärtige Selbst. Die Anzeichen eines (Glaubens in) derer/deren Existenz ist das Bewußtsein  seiner unvergänglichen unsterblichen Natur. Dies wird verdeckt, verschleiert, verhüllt, überschattet (dh vergessen), als wäre das Selbst getötet, vernichtet, ausgerottet worden.

Die gewöhnlichen, unwissenden Menschen werden, insofern, als "Mörder, Vernichter, Ausrotter des Selbst"² bezeichnet. Aufgrund dieser Sünde des "Ermordens des Selbsts", gehen sie nach dem Tod in einen neuen Körper ein, sind sie gebunden an den Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt, sind sie in  "Seelenwanderung" verhaftet.

 

Nun wird erklärt was dieses Selbst von seiner Natur her ist, was die Natur dieses Selbst ist, wegen dessen "Ermordung", "zum Nicht-mehr-vorhandensein-gebracht-worden-sein" Unwissende dann der Seelenwanderung unterworfen sind und, wozu im Unterschied dazu, die Wissenden, indem sie es nicht töten, nicht morden, nicht zu vernichten trachten und nicht vernichten, endgültige Befreiung erlangen -

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1. Ich (Anm.: Mit "Ich" ist Prof. Hriyanna gemeint) lese "ke te? Ye janâ avidvâmsah".

². Dem Selbst Unreinheit usw zuzuschreiben wird dem Töten des Selbsts gleichgesetzt; so wie wenn man gegen einen ehrenwerten Menschen zu Unrecht schwere Vorwürfe erhebt; gemäß üblicher Redeweise wird das als "Mord ohne Waffe" ("Rufmord") bezeichnet. aṣastravadha

 




Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

Vers 4. Unbeweglich, eins, (und denoch) schneller als der Geist, schneller als die gedanklichen Aktivitäten: Die Sinne erreichen es niemals; (weil) es (das Selbst) vorher geht, entschwindet, zuvor schon da ist/war. Stehenbleibend, feststehend  läßt es andere hinter sich, welche rennen. Dank dieses weist mâtarisvâ Funktionen, Aufgaben, Pflichten (allen streng, strikt) zu , weist mâtarisvâ (- eingedenk einer Verantwortung für alle und allen gegenüber - Individuen als Individuen) gewisse Aufgaben, Arbeitsweisen, Art und Weisen zu, haben (Individuen als Individuen) aufgrund von, gemäß mâtarisvâ ihre eigene, spezielle Art und ihre eigene Weisen, Eigenheiten, Besonderheiten, Vorlieben, Fähigkeiten, Aufgaben, Berufe, Arbeitsweisen, Tätigkeiten.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

      

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4. Eins, --- ohne Regung und doch schnell wie Denken, ---

Hinfahrend, nicht von Göttern einzuholen, ---

Stillstehend überholt es alle Läufer, ----

Ihm wob schon die Urwasser ein der Windgott.

 
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Seite 525, "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

 

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Eins, regungslos und schneller als Gedanken,

Im Fluge selbst die Götter überflügelnd,

im Stillstand alle Zeiten überholend,

ist Atman Träger aller Elemente.

 

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Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 49

 

 

Leopold von Schroeder's Übersetzung:

 

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Unbeweglich ist das Eine, (und doch) schneller als der Gedanke, eilt voran, nicht erreichen es die Götter; obschon es steht, überholt es doch die Andern, welche laufen; in dies setzt Mâtariçvan die Gewässer (4)

 

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von den Seiten 234 und 235 im Buch:

Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887

 

 


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Das Eine ist regungslos und doch schneller als der Geist. Die Götter selbst holten es, wenn es voraus eilte, nicht ein. Obwohl es steht, überholt es alle Laufenden. Gott Mātariśvan legt in ihn das Werk.


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.

 


 

 

 


Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Anéjat = nicht schütteln; von der Wurzel éjṛ schütteln, zittern, beben, schwanken. Schütteln ist ein Bewegen, dh ein abgleiten, vorrübergehendes abkommen vom wirklichen Zustand, dem wirklichen Sein, der eigentlich-wirklichen Seinsweise. (Das Selbst ist) frei davon, dh hat als seine Form stets dasselbe. Es ist auch eines in allen Wesen. Manasó javīyah = schneller als der Geist, die geistigen Aktivitäten, welcher/welche von Wünschen, Lust udgl. gekennzeichnet, geprägt sind. Woher kommen diese widersprüchlichen Feststellungen - daß es sowohl zweifelsfrei unbeweglich ist als auch schneller als der Geist/die geistigen Aktivitäten? Dies ist nicht falsch, es sind keine falsche Aussagen, da es (auf der Basis des Selbst, vom Selbst her) rechtfertigbar ist, daß es sowohl  bedingt als auch unbedingt ist, beschränkt als auch unbeschränkt, von guter Beschaffenheit als auch wie von Leiden geprägt. In seiner ursprünglichen unbeschränkten, unbedingten, reinen Form wird es als unbeweglich und eines festgestellt,  beschrieben. (Es ist auch möglich, daß man eine Bewegung des Selbst behauptet.), weil es (die Charakteristika, Eigenschaften und Eigenheiten) seines unbeschränkten, unbegrenzten, nicht bedingten, unabhängig-freien Geistes widerspiegelt, welches jener innere Sinn ist, der von Wünschen und Zweifel charakterisiert, bestimmt wird. Weil der Geist, als der hier im Körper wohnende, in einem Augenblick, einem einzigen Moment sich das weit entfernte Brahmalôka und dergleichen vorzustellen vermag, wird er gemeinhin als etwas angenommen, das eine große Geschwindigkeit habe/hat. Wenn in diesem Sinne der Geist  (in Gedanken) zB Brahmalôka erreicht, sieht es so aus als ob das Selbst, vermöge Geschwindigkeit, dort bereits angekommen gewesen sei. Deshalb heißt es hier: "schneller als der Geist". Devâḥ = Sinne so wie das Auge - so bezeichnet, weil sie erhellen. Ênat  = diese Wesenheit des Selbst. Na âpnuvan = erreichte nicht, der Geist schneller seiend als sie. Weil geistige Betätigung (immer) eingreift, sich einmischt, wird nicht einmal die Ähnlichkeit, der Schein des Selbst durch die Sinne wahrnehmbar.1 (Und es ist jenseits des Geistes an sich, jenseits der geistigen Tätigkeiten als solcher), weil das Selbst - aufgrund seines Alldurchdringendseins -, ähnlich wie Raum,  stets einen Vorsprung hat. (Der Vers besagt nun, daß das Selbst, immer ²) - frei seiend von allen Arten von Wiedergeburt, allen Eigenschaften des Wiedergeborenwerdens - in seiner ureigensten unkonditionierten, nie vereinahmten, un-bedingten Art und Weise - absolut keiner Veränderlichkeit unterworfen seiend, schlichtweg unbewegt, unveränderlich seiend und bleibend  - dem Unwissenden mit mangelndem kritischen Unterscheidungsvermögen, dem Unwissenden mit mangelndem Unterscheidenkönnen, als würde es all die verschiedenen, vielfältigen Art- und Weisen des Lebens sowohl aufgrund von Beigaben, Anhängsel, Nebenumständen erfahren als auch als Viele seiend, dh Einerinzwi in jedem Körper. Tat ( = jenes=, dhāvataḥ = schnell gehend. Ānyan = Geist, die Organe der Sprache & co, welche alle anders als das Selbst sind/erscheinen. Atyêti = scheinbar übertreffen, scheinbar hinter sich lassen, scheinbar überflügeln. Der Text als solcher deutet, aufgrund von tishṭhat - welches "selber unveränderlich, unwandelbar, beständig bleibend" bedeutet - den Sinn von "iva" (scheint, scheinen, Anschein erwecken) an. Tasmin, dh aufgrund der Existenz des Selbst, welches von der Natur her ewige Empfindsamkeit, Fühlen-Befähigtheit, Sensibilität, Empfindungsvermögenheit bedeutet. Mâtariṣvā  = er, das Wesen welches sich bewegt (ṣvayati) und zwar in den Himmeln (mātari); der Wind, das aktive Prinzip in allen Geschöpfen, das Prinzip des Aktivseins in allen Geschöpfen wovon all die Ansammlungen, Unmengen von Ursache und Wirkung abhängen und die darin verwoben sind wie das A und O, wie Kette und Schuss und welcher/~s  auch als der "rote Faden", "das verbindende Element" bezeichnet wird und welcher/~s die Unterstützung des gesamten Universums ist. Solcherart ist mâtariṣvā. Apah = Funktionen, Wirken, Aufgaben, Arbeitsweisen von Dingen, so wie das Zügeln der Flammen und Brennen von Feuer, das Scheinen der Sonne, Regnen der Wolke und so weiter. Dadhāti = durch Los verteilen, zuerkennen, zuerteilen, bestimmen, bewilligen; das Wort könnte auch "leiten, lenken" - in Analogie zu Texten wie "Vermöge Angst von Ihm bläst der Wind & co" (Tait: Up. II, viii,1). Die Idee ist, daß alle Veränderungen aufgrund der Natur von Ursache und Wirkung finden nur statt, wenn das Selbst, die ewige Empfindsamkeit und Ursubstanz von allem, existiert.


Nicht müde des Wiederholens, besagt der Veda abermals was bereits im vorherigen Vers gesagt wurde:

---------------------------------

(1) Die Aktivität der Sinne setzt das Aktivsein des Geistes, geistige Aktivität voraus. Das Selbst - aufgrund dessen, daß es "jenseits des Geistes" ist - ist notwendigerweise auch jenseits der Sinne.

²) Ich las sarvadâpi statt sarvavyâpi.

 

Tait: Up. II, viii,1):

 


 

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8. Aus Furcht vor ihm der Wind läutert,

Aus Furcht vor ihm die Sonne scheint,

Aus Furcht vor ihm eilt hin Agni

Und Indra und der Tod zu fünft.


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Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1905, Seite 232

 

 

 



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

5. Es bewegt sich: und es bewegt sich nicht: Es ist weit weg und es ist nah. Es ist in all Diesem; es ist außerhalb all Diesem.

 

 

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 

 

 

5. Rastend ist es und doch rastlos,

ferne ist es und doch so nah!

In allem ist es inwendig,

Und doch außerhalb allem da.

 

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Seite 525, "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 

 

 

Er ist im Innern aller Dinge

und dennoch ohne sie auch da,

bewegt sie und bleibt unbeweglich,

so weltfern und so greifbar nah.

 

<<

 

 

 

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50

 

 

Leopold von Schroeder's Übersetzung dieses Verses ins Deutsche:

 

>>

 

 

 

Es bewegt sich und bewegt sich auch nicht; es ist fern und ist auch nah; es ist in diesem All und ist auch ausserhalb dieses Alls. (5)

 

<<

 

 

 

von den Seiten 234 und 235 im Buch: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887

 

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Es regt sich und regt sich nicht; es ist fern und ist nah. Es ist innerhalb wie außerhalb aller Dinge.


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.

 

 



 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Tad = Das ins Frage gestellte "Selbst". Êjati = bewegt sich. Ein und dasselbe bewegt sich nicht (na êjati), dh nicht in sich selber. Mit anderen Worten, in Wahrheit bewegungslos seiend, erscheint es (nur) so als bewegte es sich. Desweiteren gilt: tat = es; dûre = (in einer Distanz, mehr oder weniger weit weg, von einer gewissen Entfernung aus). Es ist, als wäre es entfernt; und das ist so weil jemand Unwissendes auch in 1000 Millionen - = 1 Milliarde - Jahren dort nicht ankommen kann können. Tat u = (es ist auch); antikè = nahe. Das gilt für Weise (nicht Unwissende, Erleuchtete) ganz genau so, weil es deren ureigenstes Selbst ist. Es ist nicht nur weit enfernt und auch nahe; es ist auch antah, dh innerhalb von all Diesem. Man vergleiche - "Welches Selbst ist innerlichst von Allem - (Brih. Up. III, iv, 1). Asya sarvasya = ( von all diesem), damit ist das Universum gemeint, das aus Namen, Formen und Handlungen/Aktivitäten besteht. Es ist außerhalb von all diesem, weil es durchdringend ist; innerhalb da es  höchst subtil ist wie Raum.(Wir sollten uns auch dessen entsinnen), daß es ohne einen Haarspalt dazwischen den Lehren entspricht, die in Passagen enthalten sind wie: "voll und ganz sowie durch-und-durch Empfindsamkeit usw ist. - (Brih. Up. IV, v,13) .



Hier die, von Shankara, angegebenen Zitate:

Brih. Up. III,iv,1:

 

>>

 

 

 

1. Da befragte ihn Ushasta der Abkömmling des Cakra.

"Yâjñavalkya", so sprach er, "das immanente, nicht transzendente Brahman, welches als Seele allem innerlich ist, das sollst du mir erklären.“ - „Es ist deine Seele, welche allem innerlich ist.“ - „Welche, o Yâjñavalkya, ist allem innerlich?“ - „Die durch den Einhauch einhaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, die duch den Aushauch aushaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, die durch den Zwischenhauch zwischenhaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, die durch den Aufhauch aufhaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, - dieses ist deine Seele, die allem innerlich ist.“ -

 

<<

 

 

 

Seite 435/436 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

(In der "Marix-Ausgabe", dh Neuauflage der 3. Auflage von Prof. Deussen's Werk, findet man "Brih. Up. III,iv,1" auf Seite 536/537.)

 

und Brih. Up. IV, v,13:

 

>>

 

 

 

13. Mit diesem ist es wie mit einem Salzklumpen, der kein [unterschiedliches] Inneres odr Äußeress hat, sondern durch und durch ganz aus Geschmack besteht; - also, fürwahr, hat auch dieser Âtman kein [unterschiedliches] Inneres oder Äußeres, sondern besteht duch und durch ganz aus Erkenntnis: aus diesen Elementen [Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther] erhebt er sich, und in sie geht er wieder mit [dem Leibe] unter; nach dem Tode ist kein Bewußtsein, so, fürwahr, sage ich.“ - also sprach Yâjñvalkya.

 

<<

 

 

 

Seite 484 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

 

(In der "Marix-Ausgabe mit ISBN-10: 3-86539-090-0", dh Neuauflage der 3. Auflage von Prof. Deussen's Werk, findet man "Brih. Up. IV, v,13" auf Seite 590/591)


Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

6. Und wer alle Wesen in sich sieht und sich in allen Wesen hat daher, aufgrund dieser Tatsache keine Abneigung, keine Unlust, keinen Widerwillen.         

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

6. Doch wer die Wesen hier alle

Wiedererkennt im eignen Selbst

Und sich in allem, was lebet,

Der ängstigt sich vor keinem mehr.

 

<<

 
   

Seite 525, "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

(Siehe zB auch Seite 637 in der Marrix-Ausgabe, dh Neuauflage - und neu getippt - der 3. Ausgabe von Prof. Deussen's Werk.)

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Allein wer hier in seinem Atman

sieht alle Wesen rings enthalten

und sich erkennt in allen Wesen,

der hat den Frieden, der ist selig.

 

<<

 
   

 

 

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50


 

Leopold von Schroeder's Übersetzung dieses Verses:

 

>>

 
   

Wenn man alle Wesen in sich sieht ³ und sich selbst in allen Wesen, da giebt es keine Ungewissheit. (6)

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³ Ssk. âtmann eva.

 

<<

 
   

 

 



von den Seiten 234 und 235 im Buch:

Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel,1887



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Wer im Selbst alle Wesen wahrnimmt und sein Selbst in allen Wesen, hegt keinen Zweifel mehr¹⁶⁵


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 




 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Yaḥ tu, dh ein Sannyāsin, der endgültige, schlußendliche Befreiung wünscht, ersehnt, ernsthaft erlangen  möchte. Sarvāṇi bhūtāni = alle Wesen (dh Existenzen) von Prakriti bis hin zum Unbeweglichen, Unveränderlichen, Unsterblichen . Ātmani eva anupaṣyati (= entdeckt, findet in sich selbst/Selbst), dh versteht, begreift es als nichts anderes seiend als das eigene Selbst. Sarva bhūtêshu cha, dh "und in den selben (Wesen)". Ātmanām =( selber), dh sein eigenes Selbst als ebenfalls das Selbst aller Wesen. (Der Bezug liegt hier in einer Person), welche sich selbst erblickt dasselbe in allen Wesen und so erkennt: "So wie Ich - der/die/dös Erkennende aller Bergifflichkeiten, Vorstellungen, Ideen, Neigungen, Absichten, der/die/dös Wahrnehmende, ein Einziges, ein Einiges, eine Einheit seiendes und ohne aller Attribute, Eigenschaften seiendes - das Selbst von diesem meinem Körper bin, der/die/dös Anhäuferinzwi von Ursachen und Wirkungen, so bin ich auf dieselbe Weise,,in derselben Form, das Selbst aller Wesen von Prakṛiti bis hinab zum Unbeweglichen, Unveränderlichen. Tataḥ = vermöge solcher Wahrnehmung. Navijugupsatê = sich nicht abgestoßen, nicht zurückgewiesen, nicht diskiminiert fühlen . Dies ist eine Iteration, Wiederholen dessen was (empirischerweise) gewußt wird bzw bekannt ist, eine erneute Anwendung des Wissensprozesses unter Zuhilfenahme der jeweils bisherigen Ergebnisse.  All die Abneigungen, Gegenstände des Widerwillens, der Abscheu, all die Gräuel kommen von schimmen, bösen Dingen die vom eigenen Selbst, Selbersein verschieden sind; wenn man jedoch (überall) nur  das Selbst wahrnimmt, das vollkommen reine und betändige, lückenlose Selbst, ist klar, ist offensichtlich, ist es (für so jemanden) trival, daß es da nichts gibt, was Ablehnung hervorrufen könnte, was jenes Übermaß an Arbeit des Ablehnens, Abscheuempfindens verusachen könnte, was eine Ursache für sich unnötiges Aufregen zugunsten Ablehnen, Abscheuempfinden usw sein könnte. Von da an gilt, aus dieser Quelle entspringt die Aussage, die Feststellung - "So jemand hat daher keine Aversion, hegt keine Abscheu, pflegt keine Un-Lust, ist Diskriminierung fremd".

Ein anderer Vers bringt dieselbe Idee, dasselbe zum Ausdruck -



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

 

7. Wenn doch, sobald für eine wissende Person - die sich angeschickt hatte die Einheit, das Einssein zu entdecken - alle Wesen sich als das ureigenste Selbst entpuppten, das diese Person selber (auch) ist, welche Täuschung sowie Sorgen können so eine (Person) dann noch erreichen?

 

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

7. Wo zu den Wesen hier allen

Das Selbst war des Erkennenden, ---

Wo wäre Wahn, und wo Kummer

Für ihn, der so die Einheit schaut?

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 525.

 

 

Artur Schendel's Nachdichtung:

 

>>

 
   

Wenn alle sie in seinem Selbste

nur eine große Einheit bilden,

kann nichts ihm drohen fremd und feindlich

und ist er frei von Gram und Sehnsucht.

 

<<

 
   

"Upanishaden", Nachdichtungen von Artur

Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers,

Seite 50

 

 

Leopold von Schroeder's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

Für den, welcher erkennt: Das Selbst (der Âtman) ist es, in welchem alle Wesen sich befinden, - was giebt es für eine Bethörung, was für Kummer für den, welcher die Einheit schaut? (7)

 

<<

 
   

von den Seiten 234 und 235 im Buch: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung:


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Wer erkennt, in wem das Selbst zu allen Wesen sich entfaltete, was bedeutet für den, der die Einheit erkennt, noch Verwirrung und Kummer?¹⁶⁶


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



 

 


Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Yasmin = sobald welches Selbst oder auch in welchem Selbst. sarvāṇi bhūtāni  = diesselben  (schon erwähnt worden) Wesen aller Arten. ātma êva abhūt = wude das eigene Selbst durch richtige Wahrnehmung. vijānataḥ  = (Dem Wissenden) von  Realität. tatra = dann solches Selbst oder auch in solchem Selbst. kô môhaḥ kaṣṣo  ka  = (Welche Täuschung, Getäuschtheit, Illusion und welche Sorgen?). Sorgen und Täuschung, Illusion, Getäuschtheit, Täuschung-erlegen-sein betreffen eine Person, welche die Quelle bzw Ursache von Wünschen,Lust aber auch Aktivität, Handeln nicht versteht, nicht weiß; sie betreffe aber keine Personen, Wesen, welche die Einheit des Selbst - reinen und gleichendem Raum  - verwirklichen, leben. 

Der dritte Pāda deutet bzw weist (so weit es den Wissenden - egal welchen Geschlechts - betrifft) auf das Aufhören, Zuendegekommensein weltlicher Existenz samt dessen Ursache hin; dieses ergibt sich daraus, daß die Möglichkeit von Sorgen und Illusion/~n-Erlegensein, Illusionsverhaftetheit, Getäuschtsein, Täschungenunterliegen - welche die Folge von grundlegendem Nichtwissen, Mangel an Wissen oder Bewußtheit sind - einerseits in Frage gestellt und andererseit geleugnet, negiert wird.

Der folgende Vers bringt (nun, nunmehr) zum Ausdruck welcher Art eine Beschreibung des Selbst - wovon in den vorherigen Versen die Rede war -  ihrer Natur nach ist.

 



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

8. Es (Das Selbst) ist alles durchdringend, strahlend-hell (seltsam klar), unkörperlich (ungreifbar, ohne Körper und dennoch wirklich), makellos und homogen (Eines ohne ein Zweites, ohne Spalte und Risse sowie ohne Notwendigkeit des Versorgtwerdens per Adern, Leitungen usw), rein, unberührt von Sünde; ein Sehendes und Seherinzwi, all-wissend, wie übereinandergeschichtet, selbst-erzeugt. (Es ist jenes, welches) den ewigen Schöpferinzwis ihre (diversen) Aufgaben, "Pflichten" sowohl ordnungsgemäß-richtig-schicklich als auch zeitgemäß-pünktlich-rechtzeitig zugewiesen bzw bewilligt hat.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos,

Rein, lauter, unverwundbar, frei vom Übel.

Vorausschauend, durch sich selbst nur, allumfassend,

Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew'ge Zeiten vorgezeichnet.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.

Siehe zB auch: https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#548



Artur Schendel's Nachdichtung:

 

>>

 
   

Er füllt amorph und licht die Räume,

rein, frei vom Leide und vom Übel, 

in höchster Weisheit allumfassend,

Gesetz und Ziel für ewige Zeiten

 

 

<<

 
   

"Upanishaden",

 Nachdichtungen von Artur Schendel,

1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50

 

Leopold von Schroeder's Übersetzung dieses Verses::

 

>>

 
   

Er verbreitet sich überallhin, strahlend, körperlos, wundenlos, ohne Sehnen, ⁴ rein, frei von Fehlern, der Weise, der Seher, der Umfassende, durch sich selbst Seiende; in rechter Art hat er die Dinge geordnet seit ewigen Jahren. (8)

--------------

⁴ D. h. Bänder

 

<<

 
   

von den Seiten 234 und 235 im Buch: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887


 >>




Er verließ¹⁶⁷ das Lichte, Körperlose, Unverwundbare, Sehnenlose, Reine, vom Übel nicht Erfüllte und hat als ein weiser Seher¹⁶⁸ umfassend, durch sich bestehend je nach ihrer Art für ewige Zeiten die Dinge erschaffen.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



Sri Aurobindo's Übersetzung - von mir übersetzt - ins Deutsche:

8. Er ist es, welcher nach auswärts, woanders hinging -- Jenes welches strahlend, körperlos ist, ohne dem Makel der Unvollkommenheit, ohne Lebensnerv, rein nicht durchschnitten oder auch durchstochen von Üblem, Bösem. Der Seher, der Denker, der Eine, welcher zu dem wird, was überall ist, der aus dem Selbst existierende ordnete in vollkommener Art und Weise dauerhaft sowie fortdauernd Gegenstände sowie Gegenüberseiendes gemäß deren Natur aus Immerwährendheit, Nichtendlichkeit heraus.

------------------

⁸ In der Vedischen Gedankenwelt gibt es eine klare Unterschiedenheit von kavi, dem Seher, und manīī, dem Denker. Das Ersterwähnte weist auf göttliches supra-intellektuelles Wissen hin, welches durch unmittelbares Sehen (vgl. etwa "Zen und die Kunst des Bogenschießens"; auch Walter Ruben, der mehr oder weniger überzeugter Darsteller des dialektischen  Materialismus war, räumt die "Treffsicherheit" - jener buddhistischen Mönche in seinem Buch "Geschichte der Indischen Philosophie", 1954, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, Seite 156 ein. Analog läßt es sich eben nicht auschließen bzw sich dann denken, daß es möglich sein sollte statt den Pfeil treffsicher ins Ziel zu bringen, einfach makellose, wahre Erkenntnis durch solche "meditativen Zustände", die Walter Ruben als "Trance-Zustände" bezeichnet, zu erlangen.)  ohne hinzusehen! -  und Erleuchtung die Wirklichkeit, die Prinzipien und Formen der Dinge in ihrn wahren Beziehungen sieht; das Zuletztgenannte  bezeichnet die arbeitenden geistigen Aktivitäten, welche ausgehend von geteiltem Bewußtsein durch die Möglichkeiten der Dinge abwärtsgerichtet zur tatsächlichen Manifestation in Form hinarbeitet und aufwärts zu deren Wirklichkeit im selbst-existenten Brahman strebt.

Soweit Aurobindos's Übersetzung und Anmerkung dazu.

(betreffs des Englischen Orginaltextes siehe etwa: https://www.sriaurobindoashram.org/sriaurobindo/downloadpdf.php?id=32)

 

 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Saḥ = das zuvor erwähnte Selbst. Paryagāt = herum gegangen, dh ist durchdringend wie Raum.

ṣukram = weiß, dh strahlend,hell. akāyam = ohne Körper,körperlos; dh ohne einem subtilen Körper; avraṇam = unverwundbar. snāva = Vene; Blutgefäß; Spalt, Riss, Leitung, ...Erzader...; ... Blattnerv; Faser... Stimmung... Wesenzug. Deshalb bedeutet asnāviram "adernlos" oder auch "spaltlos," risslos" . Die letzten beiden bezeichnenden Bennungen, Eigenschaftswörter ( avraṇam und  asnāviram) berücksichtigen den grobstofflichen Körper nicht; ṣuddham = ohne dem Makel von Unwissenheit oder auch mangelendem Bewußtsein. Dies berücksichtigt nicht den "Kausalkörper".

āpapaviddham = nicht betroffen von Schädlichem, Gottlosigkeit, nicht mitgerissen von Bösem, (wobei dieser Begriff zu verstehend ist als ) sowohl Verdienst, Vortrefflichkeit  als auch Schuldhaftigkeit, Verwerflichkeit, Unwürdigkeit [1] (umfassend). Die Wörter, die mit ṣukram beginnen müssen in die maskuline Form übersetzt werden, weil der Vers mit saḥ (einer maskulinen Form) anfängt und entsprechend mit "kavi" und manīshī ( welche von der Form her ebenfalls "maskulin" sind) endet.  kaviḥ = sehend was vergangen ist [2], dh Zeuge im Sinne des Textes - "Es gibt keinen Sehenden als Ihn"(Bri. Up. III, vii, 23):

manīshī = der Kontrolle über den Geist, über die geistigen Aktivitäten Habendkönnende Ausübenkönnende, dh der/die/dös allwissende Lord. paribhūh bedeutet "wer oberhalb/jenseits von allem ist (pari=upari). svayambhūh = selbst erzeugt. Dieses bedeutet, weist darauf hin, daß jenes was oberhalb, jenseits von allem ist, jenes sowohl was über alles erhaben ist aber auch jenes ist was alles ist das Selbst ist. So ein Herr - immer frei seiend, allwissend seiend - hat zugeordnete, Ihm gemäße Aufgaben, mit Ihm verbundene Pflichten (arthān) und zwar gemäß der vergangenen Taten, welche Instrumente sind, Früchte, Ziele (in diesem Leben) zu ernten, zu erlangen und insofern heißt das, daß sie angemessen verteilt sind.

Yâthātathyataḥ , das sich herleitet von yathātathyā - welches "ensprechend von Fakten", "faktengemäß", "tatsachengemäß" heißt -. ṣâṣvatībhyaḥ = langezeit existent oder auch ständig, fortwährend, ewig. Samâbhya, heißt unter Schöpferinzwis, Welterschaffenden, die dem Namen "Zeit" folgen, der Zeit in besonderer Weise treu ergeben sind, die sich von der "Zeit" leiten lassen.

Die erste Lehre die im hier im Vers 1 gelehrt, der erste Aspekt welcher hier im Vers 1 gelehrt wird ist eine (ausschließliche) Hingabe an wahres Wissen nach dem man alle Arten von Wünschen, Begierden, Verlangen aufgegeben hat.  Die zweite Lehre - die im Vers 2 gegeben wird -, der zweite Aspekt, der in Vers 2 Gegenstand der Lehre ist, ist Folgende/~r: Weil diese Hingabe, diese völlige Widmung an das Wissen über das Selbst für jene unmöglich ist, die danach streben im üblichen Sinne zu leben, die im üblichen Sinne leben wollen, sollten jene sich dem Karma, dem Tätigsein hingeben, widmen; jene sollte sich sorgsam, gesammelt mit dem Bereich des Tätigseins befassen. Auf die Unterschiedlichkeit, Unvereinbarkeit der zwei Wege, der zwei Lebensweisen,  auf welche sich diese zwei Verse beziehen (was Gegenstand im Suklayajurvèda Samhitá ist), wird auch im Bṛhadâraṇyaka (welche ein Teil des Suklayajurvêda Brâhmaṇa ist) hingewiesen. Insofern entnehmen wir als Sinn) aus der Textpassage, die da mit "Er/Sie/Zwi wünschte, begehrte, verlangte, 'laß mich eine Frau finden, laß mich mit einer Frau zusammen durch das Leben gehen' usw" (Bṛih. Up. I. iv, 17); daß alles Karma, das Tun, Handeln, Tätigsein für die Unwissenden ist, die von weltlichem Wünschen, Begehren und Verlangen beeinflußt, angetrieben, angereizt werden. Und die Feststellung, die Aussage (mittels derselben Textstelle, im selben Zusammenhang) "Aus dessen Sicht ist/sind der Geist das Selbst"; die Sprache, die Ehefrau; usw" [3] verdeutlicht, daß Unwissenheit und heftiges Verlangen, Gierigkeit, Habsucht, Geldgier, Geiz charakteristische Merkmale sind für eine Person sind, weche dem, Handeln, dem Tätigsein ergeben ist, welche ins karma, in den Handlungsbereich, in das Tätigsein verhaftet ist. Dessen Ergebnis ist entsprechend die Schaffung von sieben Arten von  Nahrung und ein anschließendes, resultierendes sich  - und die eigenen Interessen - damit identifizieren, drin verhaftet sein. [4]   Abermals wird - im Gegensatz zu Verhaftetsein in karma - wahre, wirkliche exklusive, gesammelte Hingabe an das Selbst durch Aufgeben, Nicht-Verhaftetseinerlangen in die drei Arten von Wünschen, Verlangen, Begehren nach Ehefrau usw, den Wissenden des Selbst gelehrt, erläutert und zwar in der Textstelle, die da beginnt mit: "Was haben wir - für jemand wie uns, für welche dieses Selbst das ersehnte Ende (die Welt) ist - zu schaffen mit den Ergebnissem, Resultaten, Nachkommen ? Was gehen uns -  jemanden wie uns, für welche dieses Selbst das ersehnte Ende (die Welt) ist - mit den Ergebnissen, Resultaten, Nachkommen zu schaffen ?" (Bh Up. IV,iv,22)

In den Versen 3-8 wird - nachdem erst Unerfreuliches über die Unwissenden gesagt wurde , nachdem erst  Geringschätzung, Herabsetzung für die Unwissenden zum Ausdruck gebracht wurde - wird die wahre, wirkliche Natur des Selbst zB jemanden erklärt, die sich Selbst-Verwirklichung  widmen, nachdem sie Verzicht geübt haben; weil dafür (Selbstverwirklichung) die Wissenden geeignet, qulifiziert sind und nicht jene, die weltlich gesinnt sind. Dasselbe wurde unabhängig in der Ṣvétāṣvatra Upanishad (vi,21) ausgedrückt: "Jenen, die in höchsten, bester religiöser Verfassung sind, erklärte er die heiligen Wahrheiten, welche von vielen Weisen befolgt, praktiziert wurden gut". Die folgenden Verse werden (nun) an die Weltlich-Gesinnten, die sich dem karma  zuwenden, denen danach ist ein aktives Leben zu leben, im Tätigsein ihren Sinn sehen. Wie kann es gewußt werden, daß sie nur selektiv gelehrt werden und die Lehre nicht gleichermaßem an alle gerichtet ist? Die Antwort ist: Niemand außer jemandem der Täuschung erlegen ist,  der in Illusion verhaftet, verfangen ist, der voller Illusionen ist, würde mit karma oder auch anderen Arten von Wissen jenes Wissen über das Einssein mit dem Selbst - welches aus der Auflösung aller Unterschiede zwischen dem resultierenden Ende und den Mitteln, wie sie den Nicht-Weltlichen in Vers 7 gelehrt wird -  in Verbindung bringen. Das was der Herabsetzung, Tadelung der Unwissenden folgt, geschieht in einem Hinblick auf ein in Verbindung-Bringen von Karma und Vidyâ. (Von daher sollten wir verstehen, akzeptieren daß) hier nur solches (Wissen) gemeint ist, welches - begründeterweise oder auch in Übereinstimmung mit dem ṣāstra, gemäß des ṣāstra mit Karma  in Beziehung gesetzt, in Zusammenhang gebracht werden kann. Jenes Wissen ist das Wissen von Gottheiten (upâsaná oder auch Meditation), Wissen das bekannt ist als "göttlicher Reichtum", welches hier als co-existent mit karma gelehrt wird; es handelt sich dabei nicht um das erhabenste, höchste Selbst , weil bekannterweise die Folge des Textes (infolge von Wissen über Gottheiten) ein spezielles, konkretes Ergebnis ist: "Die Welt der Götter (egal welchen Geschlechts) durch Meditation" (Brh Up. I.v,16).(Die getrennte, isolierte Betrachtung von Meditation und Karma wird hier abgelehnt, als falsch bezeichnet; dies geschieht im Hinblick auf das Einprägen, das Für-Wichtig-Erklären, das Betonen des gleichermaßen, ergänzenden Praktizierens beider; es geschieht nicht aus Mangel an Wertschätzung (weder für das Eine noch bzgl des Anderen); im Übrigen ist es (von den Veden) her bekannt, daß sowohl das Eine als auch das Anderen jeweils spezifische Ergebnisse als Resultat hat/haben kann. Zu betrachten ist ein Vergleich zwischen "Jenes,  Sie steigen auf, kommen voran per Meditation" und "Die Welt der Götterinzwis durch Meditation". Jene, welche den südlichen Weg nehmen, kommen dort nicht hin. "Die Welt der Mähnen bzw der überlangen Haare mittels Karma". Nichts von dem was das  Ṣāstra vorschreibt, verordnet kann die Möglichkeit beinhalten, es für tadelnswert oder gar schuldig zu befinden.


 

[1]

[2]

[3]

[4]

 

1) Bṛih. Up. III, vii, 23

Professor Paul Deussen's Übertragung von Shankara's Hinweis "Bṛih. Up. III, vii, 23" ins Deutsche:

 

>>

 
   

23. Der, in dem Samen wohnend, von dem Samen verschieden ist, den der Same nicht kennt, dessen Leib der Same ist, der den Samen innerlich regiert, der ist deine Seele, der innere Lenker, der unsterbliche.

Es ist sehend nicht gesehen, hörend nicht gehört, verstehend nicht verstanden, erkennend nicht erkannt. Nicht gibt es außer ihm einen Sehenden, nicht gibt es außer ihm einen Hörenden, nicht gibt es außer ihm einen Verstehenden, nicht gibt es außer ihm einen Erkennenden. Er ist deine Seele, der innere Lenker, der unsterbliche. - Was von ihm verschieden, das ist leidvoll."

Da schwieg Uddâlaka, der Sohn des Aruṇa

 

<<

 
   

siehe Seite 443 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

 (Seite 544, in ISBN-10: 3-86539-090-0; ISBN13: 978-386539-090-5, marix-Verlag,"Upanishaden, die Geheimlehre des Veda, in der Übersetzung von Paul Deussen)
 bzw zB

 

2) Bh Up. I.iv,17:

Professor Paul Deussen's Übertragung von Shankara's Hinweis "Bh Up. I.iv,17" ins Deutsche:

 

>>

 
   

17. Diese Welt war am Anfang Âtman einzig und allein. Derselbe begehrte: "Möge ich ein Weib haben! möge ich mich fortpflanzen! möge ich Reichtum haben! möge ich ein Werk vollbringen!" So weit nämlich reicht das Begehren. Auch wenn einer wollte, könnte er nicht mehr als des erlangen. Darum auch heutzutage, wenn eine rallein steht, so begehrt er: "Möge ich ein Weib haben! möge ich mich fortpflanzen! möge ich Reichtum haben! möge ich ein Werk vollbringen!" Solange er von diesen Stücken auch nur eines nicht erlangt, so lange glaubt er sich unvollständig. Jedoch, seine Vollständigkeit ist diese1: das Manas ist sein Selbst (âtman); die Rede sein Weib; der Odem seine Nachkommenschaft; das Auge sein menschlicher Reichtum, denn mit dem Auge macht er ihn ausfindig, das Ohr sein göttlicher, denn mit dem Ohre hört er ihn; der Lein (âtman) ist sein Werk, denn mit dem Leibe vollbringt er das Werk. Also ist fünffach das Opfer [an Götter, Ṛishi's, Ahnen, Menschen, Tiere]. fünffach das Opfertier (Ind. Stud. X, 347. XIII,218) *), fünffach der Mensch [als Manas, Rede, Odem, Auge-Ohr, Leib], fünffach dieses alles, was irgend vorhanden ist.- Dieses alles erlangt, wer solches weiß. ---

------------------------

1 Wer den Âtman kennt, besitzt in ihm bereits die fünf Ziele menschlichen Strebens.

 

<<

 
   

siehe Seite 398 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

*) Anmerkung von Franz Rickinger: Mit "Opfertier" kann vernünftigerweisse nur das "Retten von Tieren", "Das Retten irgendwelcher Tiere" im Sinne von "Erbarmen" gemeint sein und "fünffach" besagt dann sowas wie 5 Tiere retten, sich zB um 5 bedrohte Spezien kümmern, udgl!

 

3) Bṛh Up. IV,iv,22

Professor Paul Deussen's Übertragung von Shankara's Hinweis "Bṛh Up. IV,iv,22" ins Deutsche:

 

>>

 
   

22. Wahrlich, dieses große, ungeborne Selbst ist unter den Lebensorganen jener aus Erkenntnis bestehende [selbstleuchtende Geist]! Hier, inwendig im Herzen ist ein Raum, darin liegt er, der Herr des Weltalls, der Gebieter des Weltalls, der Fürst des Weltalls; er wird nicht höher durch gute Werke, er wird nicht geringer durch böse Werke; er ist der Herr des Weltalls, er ist der Gebieter der Wesen, er ist der Hüter der Wesen; er ist die Brücke welche (der Damm, welcher) diese Welten auseinanderhält, daß sie nicht verfließen.

Ihn suchen durch Vedastudium die Brahmanen zu erkennen, durch Opfer, durch Almosen, durch Büßen, durch Fasten; wer ihn erkannt hat, der wird ein Muni. Zu ihm auch pilgern hin die Pilger, als die nach der Heimat sich sehnen.

Dieses wußten die Altvordern, wenn sie nicht nach Nachkommenschaft begehrten und sprachen: "Wozu brauchen wir Nachkommen, wir deren Seele diese Welt ist!" Und sie standen ab von dem Verlangen nach Kindern, von dem Verlangen nach Besitz, von dem verlangen nach der Welt und wanderten umher als Bettler. Denn verlangen nach Kindern ist Verlangen nach Besitz, und Verlangen nach Besitz ist Verlangen nach der Welt; denn eines wie das andre ist eitel Verlangen.

Er aber, der Âtman, ist nicht so und ist nicht so. Er ist unbegreifbar, denn er wird nicht gegriffen, unzerstörbar, denn er wird nicht zerstört, unhaftbar, denn es haftet nichts an ihn; er ist nicht gebunden, er wankt nicht, er leidet keinen Schaden.

[Wer solches weiß], den überwältigt beides nicht, ob er darum [weil er im Leibe war] das Böse getan hat oder ob er das Gute getan hat; sondern er überwältigt beides; ihn brennet nicht, was er getan und nicht getan hat.

 

<<

 
   

siehe Seiten 479/480 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/478/mode/2up: Im  Buch "Upanishaden, Die Geheimlehre des Veda, In der Übersetzung von Paul Deussen, marixverlag ISBN-10: 3-86539-090-0 und ISBN-13: 978-386539-090-5, sechzig Upanishad’s Des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, 3. Auflage, F.A. Brockhaus, 1921" findet man das auf den Seiten 585 und 586; in IV,3 und IV,4 geht es dabei, lt. Inhaltsangabe auf Seite 11 um:  "Yajnavalkya belehrt Janaka über Wachen,Traum, Tiefschlaf, Tod und Erlösung".

Bei "forgottenbooks.com" ist es zu finden via: "https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#502 )

 

4) Ṣvétāṣvatra Upanishad (vi,21):

Professor Paul Deussen's Übertragung von Shankara's Hinweis "Ṣvétāṣvatra Upanishad (vi,21)" ins Deutsche:

 

>>

 
   

21.Gestärkt durch Buße, mit dem Veda begnadigt,

Fand Brahman Çvetâçvatara und lehrt' es.

Als höchtes Heiligungsmittel gern genossen,

Dem Ṛishi-Kreis der Âçrama-Erhabnen.

 

<<

 
   

siehe Seite 310 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

Ṣvétāṣvatra Upanishad (vi,21) findet man zB u.a. auch in „Upanishaden, Die Geheimlehre des Veda in der Übersetzung von Paul Deussen",

marix-Verlag, ISBN-10:3-86539-090-0, ISBN -13:978-386539-090-5 auf Seite 501.

 

 

5) Bh Up. I.v,16:

Professor Paul Deussen's Übertragung von Shankara's Hinweis "Bh Up. I.v,16" ins Deutsche:

 

>>

 
   

16. Nun aber, fürwahr, sind drei Welten: die Menschenwelt, die Väterwelt und die Götterwelt. Die eine, die Menschenwelt, ist zu erwerben nur durch einen Sohn, nicht durch sonst ein Werk. Durch das [Opfer-]Werk wird die Väterwelt, durch das Wissen die Götterwelt erworben.1 Die Götterwelt aber ist unter den Welten die beste; darum rühmen sie das Wissen.

--------------------------

1 Nämlich (nach der spätern Theorie) die Väterwelt auf dem Wege des Pitṛayâna, die Götterwelt auf dem des Devayâna

 

<<

 
   

siehe Seiten 403/404 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

 

(Bh Up. I.v,16 findet man zB u.a. auch in „Upanishaden, Die Geheimlehre des Veda in der Übersetzung von Paul Deussen", marix-Verlag, ISBN-10:3-86539-090-0, ISBN -13:978-386539-090-5 auf Seite 501.)

 



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

9. In betörende, blendende Dunkelheit gelangen jene hin, welche sich an Karma klammern und gewissermaßen, in gleichsam noch tiefere Dunkelheit führt es jene, die dem Entzücken des Meditierens anhängen, welche am Meditieren größten Gefallen finden, sich aus Lust und Vergnügen der Meditation/dem Meditieren widmen.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

9. In blinde Finsternis fahren,

Die dem Nichtwissen hudigen;

In blindere wohl noch jene,

Die am Wissen genügten sich.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.

siehe zB auch:

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/526/mode/2up

 

Artur Schendel's Nachdichtung:

 

>>

 
   

In leeren Finsternissen wandeln

die Vielheitswisser wahnbefangen,

und nicht geringer ist das Dunkel,

das auch die Zweiheitwisser einhüllt.

 

<<

 
   

"Upanishaden", Nachdichtungen von Artur Schendel,

1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50

 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Die gehen in tiefe Finsternis ein, die dem Nichtwissen anhängen; in noch tiefere, scheint es, die, welche am Wissen sich freuen.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



 


Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

 

andham tamaḥ = blendende, betörende Dunkelheit, praviṣanti = sie überqueren, sie erreichen, sie erlangen. 

Wer?  yé avidyām upāsatê = jene die karma praktizieren. avidyā ist das was anders ist als Wissen, was nicht Wissen ist, d.h. Handeln, Tätigkeit, Tun ; und dies ist so, weil karma im Gegensatz zu Wissen steht. 

 Das was der Herabsetzung, Tadelung der Unwissenden folgt, geschieht in einem Hinblick auf ein in Verbindung-Bringen von Karma und Vidyâ. (Von daher sollten wir verstehen, akzeptieren daß) hier nur solches (Wissen) gemeint ist, welches - begründeterweise oder auch in Übereinstimmung mit dem ṣāstra, gemäß des ṣāstra mit Karma  in Beziehung gesetzt, in Zusammenhang gebracht werden kann. Jenes Wissen ist das Wissen von Gottheiten (upâsaná oder auch Meditation), Wissen das bekannt ist als "göttlicher Reichtum", welches hier als co-existent mit karma gelehrt wird; es handelt sich dabei nicht um das erhabenste, höchste Selbst , weil bekannterweise die Folge des Textes (infolge von Wissen über Gottheiten) ein spezielles, konkretes Ergebnis ist: "Die Welt der Götterinzwis durch Meditation" (Brh Up. I.v,16).)

upâsate = hingebungsvolle Praxis, Praktik der man sich ganz, gesammelt widmet; dh nur solches karma wie agnihôtra ausüben; nur "agnihôtra"-isch  tätig sein. tataḥ, dh als solche betörende, blendende Dunkelheit. bhûya iva = größer als es wäre ¹ [5]. tê tamaḥ, dh sie gehen ein in Dunkelheit. Wer? yê u = jene, welche andererseits; vidyāyām = dabei seiend bzgl Gottheiten zu meditieren; ratāḥ = sich an etwas sehr erfreuen, dh jemand, der sich damit so sehr engagiert befaßt, daß es zur Ausschließung, Abtrennung von karma kommt.

Nun folgt eine Aussage, eine Feststellung über die Unterscheidbarkeit und die Unterschiedlichkeit zwischen den Früchten betreffs Meditation und jenen von karma (Anm. des Übersetzers ins Deutsche: des Tätigseins, des Handelns); diese geschieht in Hinblick auf ein, sehr kritischer Auseinandersetzung entspringendem, Argument dafür, sie gleichermaßen auszuüben, sich sowohl dem einen als auch dem anderen angemessen zu widmen. Andernfalls - falls denn die zwei solcherart nur so ungefähr, oberflächlich festgestellt, dargestellt werden - dann würde man nur von einem wissen, daß es was bringt  und bzgl des Anderen wüßte man es nicht - so würde die Beziehung zwischen beiden (,gemäß der Regeln betreffs des Auslegens, Interpretierens, keine von der Art einer Ko-ordination, des sich wechselseitig Bereicherns sein, sondern) nur eine des Unterordnens, der Unterlegenheit und Abhängigkeit sein² [6] -

----------------------------

¹ Ich lese bahutaram iva

² Ich lese angângitaiva syât.

 

[5] ...

[6] ...

(Brh Up. I.v,16).)



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem


Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche


10. Unterschiedlich und unterscheidbar, so sagen sie, sei (die resultierende, entspringende Frucht)  infolge Meditation und davon wiederum verschieden sei (jene resultierend, erwachsend) infolge von karma. So haben wird es von Weisen, die uns das lehrten, gesagt  bzw überliefert bekommen.


 

Professor Deussens Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

10. Anders als, wozu führt Wissen¹,

Und wozu führt Nichtwissen, ist's

So haben von den Altmeistern

Die Lehre überkommen wir.

 

--------------

¹ Der Ausdruck anyad vidyayâ ist eine kühne Ellipse:

"verschieden (von dem was) durch Wissen (erreicht wird)". Die Erklärung liegt in Kena 3ᵇ: anyad eva tad viditât.

 

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.


 

 

Artur Schendel's Übersetzung ins Deutsche:

>>Es ist nicht so, daß zum Objekte

des Wissens je er könnte werden.

Das hörten wir von frühren Weisen,

die über ihn belehrt uns haben.<<

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50

 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Sie sagen, es ist anders als das Wissen, anders als das Nichtwissen. So hörten wir von den Weisen die uns das erklärten.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



 


Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

anyat êva = ganz verschieden, völlig unterschiedlich, klar unterscheidbar. Vidyayā = (mittels, infolge Meditation), dh die Furcht erwachsend, folgend aus Meditation ist verschieden, unterscheidbar. āhuh = sagen sie, heißt es; (Der zweite pāda ) besagt "karma führt zu einem völlig anderem Ergebnis, erbringt eine ganz andere Frucht"; so findet es sich festgehalten, aufgezeichnet  in "Die Welt der Mähnen, der langen Haare vermöge karma; die Welt der Götterinzwis mittels Meditation". iti = auf diese Art und Weise, insofern, demgemäß, in diesem Maße, Grade. ṣuṣruma = wir haben gehört, man hat uns gesagt. dhīrāṇām dh. (die Aussagen, Lehren) der Weisen. yê - dh, welche Lehrer. naḥ = zu uns. tat dh karma und Meditation. vichachakshirê = gut, ordentlich erklärt. Die Bedeutung, der Punkt ist, daß dieses ihre Lehre aus Tradition zu ihnen gelangte, an sie weitergeheben worden ist.

Es gilt, nachdem es so ist, Folgendes:


Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche:


 

11. Wer auch immer versteht, daß Meditation und karma sich nicht widersprechen, sich ergänzen, so jemand erlangt - den Tod durch karma überwindend - Unsterblichkeit durch Meditation.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

11. Wer das Wissen und Nichtwissen

Beide [als unzulänglich] weiß,

Der überschreitet durch beides²

den Tod und hat Unsterblichkeit.

 

 

--------------

¹ Anm. des Übersetzers ins Deutsche: Diese Fußnote betraf Vers 10; siehe dort.

² Nämlich dadruch, daß er Wissen und Nichtwissen als unzulänglich durchschaut. Auf die Gegenüberstellung, daß er durch das eine den Tod überschreite und durch das andre Unsterblichkeit erlange, ist kein Gewicht zu legen, schon deswegen nicht, weil den "Tod überschreiten" und "die Unsterblichkeit erlangen" ganu dasselbe ist. Die nämliche Bemerkung gilt für Vers 14.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.

 

siehe zB auch:

 

Artur Schendel's Übersetzung:

>> Allein, wer weiß, daß ihn kein Wissen

erfassen kann als einen Anderen

und daß sein Wesen Selbstgewißtheit,

der ist unsterblich durch sein Wissen. <<

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51


Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Wer beides, Wissen und Nichtwissen, zugleich erkennt, überwindet durch Nichtwissen den Tod und gelangt durch Wissen zur Unsterblichkeit.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 

 

 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Der erste pâda bedeutet "Im Zusammenhang mit Gottheiten und karma meditierend", "im Sinne von sowohl Gottheiten als auch karma meditierend", "eingedenk von Göttlichkeit als auch karma meditierend". yaḥ = (wer auch immer.) tat = etat = dieses/diese/dieser/diesö. ubhayam = (zwei.) saha - d.h. muß von ein und derselben Person praktiziert, ausgeübt, durchgeführt, beachtet werden. veda = (versteht). (die zweite Hälfte des Verses) stellt fest, besagt, behauptet daß nur eine Person, die beide zusammen ausübt, anwendet, praktiziert in angemessener Art und Weise das Haupziel, das wesentliche Ziel errreichen wird. [*]. avidyayâ = vermöge karma im Sinne von agnihôtra. mṛtyum - mit diesem Wort sind hier gewöhnliche Aktivitäten, gewöhnliches Tätigsein und gewöhnliches Wissen gemeint. tirtvâ diese zwei überwunden, in diese zwei nicht mehr verhaftet seiend. vidyayâ = mittels Meditation bzgl Gottheiten, mittels Meditation im Sinne von Gottheiten, Göttlichkeit. amṛtam = (Unsterblichkeit); Götterinzwisein. aṣnuté = erwirbt, erlangt. Einswerden mit der Gottheit (bzgl derer, in deren Sinn man meditiert) wird hier als 'Unsterblichkeit' bezeichnet.

 

Jetzt, mit der Anschauung, dem Blickwinkel des Sich-Einprägens derer gemeinsamer Ausübung, des Anerkennens deren Zusammenhängens, resultiert die/eine strikte Ablehnung der separaten Meditation bzgl. des Manifesten und des Unmanifesten -



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche:

 

12. In betörende, blendende Dunkelheit gelangen jene hin, welche sich voll&ganz dem Unmanifesten gewidmet haben, dem Unmanifesten ergeben, hingegeben sind. Allerdings gilt auch: In anscheinend noch tiefere Dunkelheit führt es - gleichsam / wenn man so will / etwas unexakt beispielhaft ausgedrückt - jene die mit wahrer Wollust sich dem Manfesten widmen, Vorliebe für das Manifeste hegen und pflegen, das Manifeste für das Non-Plus-Ultra halten.                 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

12. In blinde Finsternis eingeht,

Wer ein Werden zu Nichts geglaubt,

In blindere wohl noch jener,

Der ein Werden zu Etwas glaubt.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527

Siehe zB auch:

siehe zB auch: https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/526/mode/2up


bzw Seite 639 im Buch "Upanishaden - Die Geheimlehre der Inder" in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben und eingeleitet von Peter Michel, marixverlag, 2006, ISBN-10: 3-86539-090-0, ISBN-13: 978-3-86539-090-5

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

In leeren Finsternissen wandert,

wer annimmt, daß zu nichts er würde,

und nicht geringes Dunkel einhüllt

den, der glaubt, er würde etwas.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung:


 >>




Die gehen in tiefe Finsternis ein, die dem Vergehen anhängen; in noch tiefere, scheint es, die, welche an dem Werden sich erfreuen¹⁶⁹.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 

 


 

Shankara's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Sambhavanam  bedeutet Geburt, Anfang. Jenes welches geboren wurde und eine Auswirkung von sambhûti ist; asambhûti bezeichnet das was nicht sambhûti ist, das was von sambhûti verschieden, zu unterscheiden ist, dh prakṛiti, die undifferenzierte, nicht verfeinerte, unausgeprägte Ursache, das seinem Wesen nach "völlig Unwissenheit", "grobe Unwissenheit" ist und welche die Quelle, Ursache  aller Aktivitäten, Tätigkeiten und Wünsche, Lust sowie allen Begehrens ist. Jene, die in solch eine Ursache verhaftet sind, solch einer Ursache ergeben sind, anhängen treten - zu erwartenderweise - in den Bereich der Dunkelheit  - welche entsprechend blind, blendend, betörend ist und das ihrer Natur nach  - ein. Sambhûtyâm dh im Brahman der Phänomene, jenem Phänomene, welcher bekannt ist als Hiraṇyagarbha-Aspekt von Brahman. Jene, welche Entzücken, Lebensfreude nur in Ihm/Ihr/Dös suchen, gelangen in eine Dunkelheit, die gleichsam noch blendender, betörender, blindmachender ist.Nun folgt ein Argument für deren gleichzeitige, simultane Praktizierung, es folgt eine Aussage, eine Feststellung bzgl der Unterschiedlichkeit der jeweiligen Früchte der zwei Arten von Meditation. ----




Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche:

 

13. Verschieden, von unterschiedlichem Charakter so heißt es, sei das was aus dem Manifesten (resultiert) und abermals verschieden/ebenfalls anders ist das was vom Unmanifesten resultiert. So hörten, vernahmen wir es von den Weisen, die uns das lehrten.


(Anm. des Übersetzters: Läßt man jenes "(what results)" mal weg, so ergibt sich da als Sinn durchaus päßlicherweise: "Verschieden vom Manifesten und auch verschieden vom Unmanifesten ist das, was wir von den Weisen - die uns das lehrten - gesagt bekamen.

siehe zB.: www.forgottenbooks.com

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

13. Verschieden ist es von Werdung,

Von Nichtwerdung verschieden auch,

So haben von den Altmeistern

Die Lehre überkommen wir.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

siehe ua auch:

www.forgottenbooks.com

bzw Seite 639 im Buch "Upanishaden - Die Geheimlehre der Inder" in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben und eingeleitet von Peter Michel, marixverlag, 2006, ISBN-10: 3-86539-090-0, ISBN-13: 978-3-86539-090-5

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Er ist kein Nichts, ist etwas andres

    und etwas anderes als Werden.

    Das wissen wir von frühern Weisen,

    die über ihn belehrt uns haben.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Sie sagen, es ist anders als das Werden, sie sagen, es ist anders als das Vergehen. So hörten wir von den Weisen, die uns das erklärten.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 

 Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

anyat eva = völlig verschiedenartig, komplett verschieden; âkuḥ  = (heißt es, sagen sie); sambhavât = von dem welches Geburt hatte, zur Welt kam, dh. Das behauptete Ergebnis, wonach aus Meditation bzgl/im Zusammenhang mit dem Brahman der Phänomene, dem offenbaren Brahman, übernatürliche Fähigkeiten, so wie - aus Willen heraus - äußerste Subtilität angenommen, errreicht werde. 

Entsprechend, ähnlicherweise, wird gesagt, daß es eine charakteristische, spezifische, unverwechselbare Frucht des Meditierens, eine ausgeprägte Meditationserfahrung im Zusammenhang mit dem Unmanifesten -, ausgehend von der Vorstellung, Idee des  Unmanifesten - gibt. --- viz , Jenes, worauf in pâda 1 des Verses 12 hingedeutet wird und welches jenen, die in den Purâṇas bewandert sind, als "Versunkensein in die grundlegende, ursprüngliche, früheste Ursache bekannt ist [7]; iti = insofern, demgemäß, folgendermaßen, so; ṣuṣruma dhirâṇâm - d.h.: Wir haben das vernommen, zur Kenntnis genommen , was uns die Weisen sagten, lehrten. Der letzte pâda bedeutet "der uns erklärt hat wohin Meditieren im Zusammenhang mit dem Manifsten  bzw dem Unmanifsten führt. Der uns die Ergebnisse des Meditierens  bzgl. des Manifesten  bzw Unmanifesten erklärt hat und erklären hat können."

Nachdem dies so ist, ist es nur folgerichtig und ganz und gar nicht zu beanstanden, daß Meditation bzgl. der Wirkungen und der Ursache gleichermaßen praktiziert werden sollten; ein weiterer Grund ist darin zu suchen, daß das was (durch solche Meditation) erreicht wird, der wesentliche Abschlußpunkt ist. [8] (Anm. des Übersetzers ins Deutsche: "Der wesentliche Abschlußpunkt" könnte/wird sich wohl auf das Ende des Kreislaufs von Geburt und Wiedergeburt beziehen, was ein  "charakteristisches Merkmal" ist, sodaß es sich anbietet es als "hauptsächlichen, 'häuptlingerischen' Endpunkt" zu bezeichnen).




Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche:

14. Wer auch immer das Manifeste und das Unmanifeste zusammen als etwas versteht, das zusammenpaßt, nicht in sich widersprüchlich ist , so jemand erlangt / realisiert - nachdem er den Tod durch das Manifeste - vom  Manifesten ausgehend - überwunden/hinter sich gelassen hat - Unsterblichkeit durch das Unmanifeste, ausgehend vom Unmanifesten.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

14. Wer Werden und Zunichtewerden

Beides [als nicht vorhanden] weiß,

Der überschreitet durch beides

Den Tod und hat Unsterblichkeit.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

siehe zB auch:

https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#550

oder auch: https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/526/mode/2up

 

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Wer beides hat erkannt als Irrtum,

Das Werden und Zunichtewerden,

der ist als ew'ges Sein unsterblich,

unsterblich durch Identität.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51

 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung:


 >>




Wer beides, Werden und Vergehen, zugleich kennt, überwindet durch Vergehen den Tod und gelangt durch Werden zur Unsterblichkeit.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Die erste Hälfte des Verses bedeutet "Jemand, der versteht, daß Meditation bzgl des/in  Beziehung zum Manifesten und auch dem Unmanifesten praktiziert werden sollte/praktizierbar sein sollte". Vinâṣa  bedeutet hier ein "Effekt" - etwas das grundsätzlich "vorrübergehender" Natur ist; das Abstrakte, das man an die Stelle des Konkreten setzt, für das Konkrete hält; vinâṣéna bedeutet "indem man bzgl./im Zusammenhang mit/gemäß solchigem (Brahman) meditiert"; mṛtyum = Tod, dh alle Arten von Mängel, Schwächen, Schwachsinn welche aus begrenzter Macht/begrenzten Fähigkeiten/begrenztem Können, negativen Folgen eigenen Tuns oder auch Unrecht - u.a. das einem widerfährt - /Schuldhaftigkeit/Verwerflichkeit/Unwürdigkeit, heftigem Verlangen/Habsucht/insbesondere Geldgierigkeit und so weiter heraus entstehen. Tirtvâ = (überwunden habend, hinter sich gelassen habend); weil große übernatürliche Kräfte, Möglichkeiten, Fähigkeiten anhaltend erworben wurde in dem Hiraṇyagarbha der Wahrheit entsprechend verstanden wurde, man sich mit Hiraṇyagarbha angemessen und erfolgreich befaßt hat. Das andauernde,fortbestehende, nicht-mehr-endende Erlangthaben des Hintersich-gelassen-~/Überwunden-~/Abgelegt-Habens von Tod und Begrenzung des Erreichbaren, der Unfähigkeit/der Möglichkeit, das zu erreichen was man will, asambhûtya d.h. indem man bzgl/im Zusammenhang/gemäß des Unmanifesten erfolgreich meditiert hat. Amṛtam dh Versunkensein in, Verbundensein mit, Verankertsein in/mit der uranfänglichen, ersten Ursache, der Quelle.

      Das, gemäß des ṣâstra, aus weltlichem und göttlichem 'Wohlstand' [9] herleitbare, erreichbare Ergebnis erstreckt sich bin hin zum Versunkensein in , Verbundensein mit, Verankert sein in/mit der uranfänglichen, ersten Ursache, der Quelle. Bis dahin betrifft es "Seelenwanderung"; die bisherige Betrachtung liegt im Bereich "Seelwanderung". Jenseits davon, höher als das, vorzuziehen ist die Realistation ist die Einheit, Einigkeit, Abgeschlossenheit, das in-Sich-Einssein des Selbst worum es im Vers 9 geht --- Das Ergebnis des Aufgebens allen Verlangens, Begehrens, aller Wünsche und sich ganz&gar (ausschließlich, voll & ganz) dem wahren Wissen zu widmen, darin aufzugehen, sich dem hinzugeben, es das Maß von allem und Maß bzgl. aller Personen sein lassen. Damit wurde die zweifache Lehre des Veda - einerseits in Beziehung zu weltlichen Aktivitäten und andererseits in Beziehung stehend zum Sich-Daraus-Zurückziehen, Sich-Davon-Fernhalten, Distanz-Dazu-Halten - erklärt. Das (Ṣatapatha) Brâhmaṇa bis zu (den Kapiteln über) Pravargya (Reinigungszeremonien wie sie beschrieben sind im 14'ten Khanda in den Kapiteln 1-3 befaßt sich) gibt darüberhinaus, das Verstehen vereinfachende, umfassende Informationen zur der vedischen Lehre bzgl. des Weges des Handelns/des Tätigseins - bestehend aus sowohl Empfehlungen, Ermahnungen und Vorschriften als auch Verboten - . Im Folgenden Bereich - nämlich, genauer gesagt, Bṛhadâraṇyaka -  wird der Weg des Sich-Zurückziehens von der Welt, der Weg der Entsagung, des Wissens, der Erkenntnis erläutert. Im Vers 11 findet sich die Aussage, Behauptung [10], wonach folgendes wahr ist/sei: Jemand der sein Leben als Leben des Handelns, Tätigseins, karma (in seiner Gänze) praktizierend - von dessen Empfängnis bis zum Tod - zu leben wünscht, leben will, nunmal leben möchte und in diesem Rahmen, dazu auch Meditation bzgl./im Zusammehang mit dem niedereren (phänomenalen) Brahman praktiziert, so jemand wird Unsterblichkeit erlangen.  Nunmehr wird ausgeführt auf welche Art und Weise, per welchen Ablaufes jemand, der sich solcherart quailifiziert hat, jemand der so qualifiziert ist, unsterblich wird. (In der Bṛh. Up. V, v, 2 [11] ist zu lesen): "Jenes ist das was Wahrheit ist; es ist sowohl die Sonne, die Person in dieser Scheibe als auch die Person im rechten Auge". Der Verehrer, Versteher & Respektierer/Anerkenner dieses zwei-fachen Brahman - Wahrheit -, welcher auch dem karma - wie vorgeschrieben - zugewandet war, karma wie vorgeschrieben ausübte, tritt - wenn das Ende, das Ziel erreicht wird - dem Brahman, welches Wahrheit ist, gegenüber, als würde es - das Brahman welches die Wahrheit ist - ihn anflehen bei Ihm eintreten zu dürfen.---

 

Bṛh. Up. V, v, 2:

 

>>

 

 

 

 

„2. Dieses Reale ist jene Sonne dort. Und jener Mann [oder Geist, purusha], welche in der Sonnenscheibe ist, und dieser Mann, welcher im rechten Auge ist, diese beiden fußten aufeinander. Jener fußt durch die Strahlen in diesem, dieser durch die Lebenshauche (prâṇa) in jenem.²

Dieser, wenn er im Begriffe steht, auszuziehen, erblickt jene Sonnenscheibe rein [von Strahlen]; ihm treten jene Strahlen nicht in den Weg.

 

-------------

² Die Strahlen sind durch das Auge, die Lebenshauche durch die Sonne bedingt.

 

<<

 

 

 

Seite 491 in "Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

(In der "Marix-Ausgabe", dh Neuauflage der 3. Auflage von Prof. Deussen's Werk, findet man "Brih. Up. III,iv,1" auf Seite 536/537.)

 

Das (Ṣatapatha) Brâhmaṇa bis zu (den Kapiteln über) Pravargya:

 

>>

 

 

 

Śatapatha Brāhmana

II,3,3,7ff

Tod und Unsterblichkeit

(im Anschluß am die Darstellung des Agnihotraopfers)

Der dort brennt (die Sonne), ist fürwahr der Tod. Weil er der Tod ist, darum sterben die Wesen, die sich diesseits von hm befinden. Jenseits von Ihm befinden sich die Götter, darum sind diese unsterblich. Durch seine Strahlenzügel sind alle Wesen zum Lebenshauch erweckt. Daher erstecken sich seine Strahlen bis auf den Lebenshauch.

Er nimmt, wem r will, das leben und geht auf. Dieser stirbt. Er ohne vom Tode sich ganz befreit zu haben zu jener Welt eingeht, den läßt er in jener Welt immer wieder sterben, sowie man einen, der gebunden ist, in dieser Welt nicht achtet, sondern wann immer man will, dem Tode überantwortet.

  Wenn einer abends nach Sonnenuntergang zwei Spenden opfert, dann nimmt er mit diesen beiden als Vorderfüßen auf diesem Tode einen festen Stand, und wenn er früh vor Sonnenaufgang zwei Spenden opfert, dann nimmt er mit diesen als Hinterfüßen auf diesem Tode einen festen Stand. Und wenn (die Sonne) aufgeht, geht sie mit ihm auf und befreit sich vom Tode. Das ist die Befreiung vom Tode beim Agnihotra. Der befreit sich vom abermaligen Tode, welcher diese Befreiung vom Tode beim Agnihotra kennt ....

   Tag und Nacht, in beständigem Umlauf in jener Welt, vernichten des Menschen gute Werke. Aber sie befinden sich diesseits von dem (der zum Himmel gegangen ist). Seine guten Werke vernichten Tag und Nacht dann nicht.

We einer, der im Inneren eines Wagens steht, von oben auf die rollenden Räder sieht, so sieht er von oben auf Tag und Nacht herab. Nicht vernichten Tag und Nacht die guten Werke dessen, der die gänzliche Befreiung von Tag und Nacht in dieser Weise kennt.

 

IV, 5,1,12ff.

Wahrheit und Unwahrheit

Die Götter und Dämonen beiden, die Nachkommen des Prājapati, traten das Erbe ihrs Vaters an: die Rede, wahr und unwahr, Wahrheit und Unwahrheit. Sie sprachen beide die Wahrheit sie sprachen beide de Unwahrheit. Weil sie beide in gleicher Weise sprachen, waren sie auch gleich.

  Die Götter gaben die Unwahrheit auf und hielten sich an die Wahrheit; die Dämonen gaben die Wahrheit auf und hielten sich an die Unwahrheit.

Da überlegte die Wahrheit, die in den Asuras wohnte: "Die Götter haben die Unwahrheit aufgegeben und sich an die Wahrheit halten wollen; wohlan, ich will dahin gehen." Sie ging zu den Göttern.

  Die Unwahrheit aber, die in den Göttern wohnte, überlegte: "Die Asuras haben die Wahrheit aufgegeben und sich an die Unwahrheit halten wollen; ich will dahin gehen." Sie ging zu den Asuras.

  Die Götter sprachen ganz die Wahrheit, die Asuras ganz die Unwahrheit. Die Götter, die beständig die Wahrheit sprachen, wurden scheinbar geringer und  ärmer. Darum wird einer, der ständig die Wahrheit spricht, scheinbar geringer und ärmer; aber schließlich gedeiht er; denn die Götter gediehen schließlich.

  Hingegen die Asuras, die bständig die Unwahrheit sprachen, blühten (?) wie Salzboden äußerlich, wurden scheinbar reich. Darum blüht äußerlich der, der beständig die Unwahrheit spricht, wie Salzboden, wird scheinbar reich. Aber  schließlich versagt er; denn es versagten die Asuras.

 

X. 1,3, 1ff.

Tod und Unsterblichkeit

(im Anschluß an die Erörterung des Feueraltarbaus)

 

...

 

X,2,6,18,19

Der Wiedertod

...

 

X,3,3,6-8

Hauch und Wind als Sitz des Lebens

(siehe unten Chândogya IV, 1-3)

 

...

X, 3,5, 7ff

Brahman

...

 

X,4,3,1ff

Der Tod und die Götter

 

...

 

 

X,5,3,1ff

Schöpfungsmythe im Anschluß an die Feuerschichtung

 

...

 

 

X,6,3

Die Lehre des Śānilya

(Eine andere Version Chāndogya Upaniṣad 3,14)

...

 

 

XI,1,6,1ff.

Schöpfungsmythe

...

 

 

XI, 2,3,1ff

Das Brahman und die Götter

 

...

 

 

XI,2,6,13

Was ist besser als Opfer für die Götter?

Da sagt man: "Wer steht höher, der welcher sich selbst oder der welcher den Göttern opfert"? Darauf soll man erwidern: "Der, welcher sich selbst opfert." Sich selbst opfert der, welcher weiß: "Dieser mein Leib wird hierdurch bereitet, diser mein Leib wird dadruch angelegt." Wie eine Schlange die Haut, so legt er diesen sterblichen, schlechten Leib ab. Aus Versen, Opfersprüchen, Spenden bestehend, erlangt er die Himmelswelt.

  Der opfert den Göttern, welcher weiß: "Den Göttern opfere ich hier, die Götter verehre ich." Wie ein Geringerer einem Höheren Tribut bringt oder wie ein Vaiśya einem Könige Tribut bringt, so ist dieser. Eine solche Welt, die der andere, gewinnt er nicht.

 

XI,5,7

Lob des Studiums

Erwünscht sind Studium und Unterricht. Man wird aufmerksam, unabhängig, erwirbt Tag für Tag Vermögen, schläft gut und wird sein eigener bester Arzt: Selbstbeherrschung, Zielbewußtsein, Wachstum der Erkenntnis, Ansehen, Reifen der Menschheit (sind damit verbunden). Wachsende Erkenntns entwickelt in dem Brahmanen vier Pflichten: Brahmanenwürde, entsprechendes Verhalten, Ansehen, Reifen der Menschheit (durch Belehrung). Die reifende Menschheit lohnt dem Brahmanen durch vier Pflichten: Ehrerbietung, Freigebigkeit, Sicherheit gegen Vergewaltigung und gegen Mord.

  Was immer die Mühen zwischen Himmel und Erde sein mögen, deren höchste Stufe ist das Studium; das Ziel dessen, der so wissend sein Studium betreibt. Darum soll einer sein Studium treiben.

  Wenn einer auch gesalbt, geputzt, behaglich auch bequemen Lager liegend sein Studium treibt, bis in die Fingerspitzen kasteit er sich, wer so wissend sein Studium treibt. Darum soll einer sein Studium treiben. ...

 

 

XI,6,3,1ff.

Eine Opferunterredung über die Götter

 

 

<<

 

 

 

 Śatapatha Brāhmana (auszugsweise), siehe Seite 18 bis 312 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  6'tes und 7'tes Tausend und auch im 4.'ten und 5'ten Tausend.

          ,

 

 


 




Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:

15. Das Gesicht der Wahrheit wird von einer goldenen Hülle bedeckt: Entferne diese oh Pûshan, lüfte die Wahrheit bzgl. jenes Ichs, enthülle den aufrichtig Suchenden; ein Wesen, das sich der Wahrheit in aller Aufrichtigkeit gewidmet hat, darf, mag und kann sie sehen.



 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

15. Mit einer Schale ganz aus Gold

Ist zugedeckt der Wahrheit Mund;

O öffne, Pûshan, diese mir,

Dem Wahrheitstreuen mach' sie kund.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

siehe auch: https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#550

oder zB auch: https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/526/mode/2up

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Geschlosen hält die goldne Schale

des Sonnengotts der Wahrheit Lippen

So öffne jetzt sie mir im Sterben,

die Wahrheit künde ihrem Treuen.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51


 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Mit goldener Scheibe ist das Antlitz der Wahrheit bedeckt. Enthülle, Pūṣan, uns das, daß wir Recht und Wahrheit schauen.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Hiraṇmayam = anscheinend golden, wie Gold erscheinend, glitzernd, funklend, strahlend, leuchtend;   têna = mittels solcher/solchigem. Pâtrêṇa = als wär's ein Deckel, Augenlid. Satyasya , d.h. des, in der Sonnenscheibe wohnenden, Brahman. Apihitam = bedeckt, verdeckt, umhüllt, verborgen, gedeckt. Mukham = Eingang, Eintritt. Tat = )Jenes=; tvam = (Du); hê pûshan = oh Sonne, apâvṛṇu = entfernen, beseitigen. Satyadharmâya d.h.  zu mir, der ich - durch Meditation bzgl Dir, im Zusammenhang mit Dir, im Hinblick auf Dich, der Du Wahrheit bist, meditiere -  satyadharmâ. Dieser Ausdruck könnte auch bedeuten  "Jemand der reines Mitleid, Mitgefühl, wahre pietätvolle fromme Haltung, wahre Religiösität , wahrheitsgemäßen Respekt vor Gott praktiziert". Dṛshtayê d.h. um Dich zu erreichen, dessen Wesen, dessen Essenz Wahrheit ist.



 


Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:


16. Oh Pûshan, einsamer Reisender, Yama, Sonne, Kind von Prajâpati, rufe Dir deine Strahlen, Impulse ins Gedächtnis zurück; ziehe dein Licht zurück aufdaß ich Dich, der du von lieblichster Form bist, erblicken kann. Werauchimmer jene Person ist, das bin Ich ebenso.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

 16. O Pûshan, einiger Seher, o Yama, Sonnengott, Prajâ-

pati's Sohn! zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine

Herrlichkeit; --ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt; und

jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/528/mode/2up

oder auch:

https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#550

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

O einz'ger Seher, Yama, Sonne,

zerstreue alle deine Strahlen

und zeige dich in deiner schönsten

Gestalt - der Mann da in der Sonne,

ich bin es selbst!

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51/52.


 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Pūṣan, alleiniger i, Yama, Sūrya, Sohn des Prajāpati, zerteile deine Strahlen. Vereine dein Licht. Ja, ich sehe deine allerschöste Gestalt. Dort jener Mann (in der Sonne) bin ich. Der Hauch werde zum Winde, dem Unsterblichen; in Asche ende dieser Leib¹⁷⁰


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


 

Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Pûshan = die Sonne, so genannt weil er/sie/zwi die Welt beschützt. Ekarshê, weil er/sie/zwi alleine (den Himmel) durchschreitet, überspannt, durchdringt. Yama, Tod, weil er/sie /zwi alles beherrscht, alles unter Kontrolle hat. Sûrya, weil er Strahlen, Leben, Wasser aufsaugt aber auch aller Symapthie anstrebt, er-schleimt. Prâjapâtya, weil er/sie/zwi Prâjpâti's, des Schöpfer's Sohn ist ; samûha = vereinigen, verbinden, zusammenbringen, verheiraten, in sich vereinigen, zB zurückziehen, zurücknehmen, widerrufen - zB weil zur Einsicht gekommen - ; têjas = dein Licht; yât tê = was Dir gehört, was des Deinigen ist; rûpam = Form;    kalyâṇatamam = am Lieblichsten, lieblichstes; tat tê = jenes von Dir, jenes Deinige; paṣyâmi, dh  I darf, könnte aufgrund deiner Hilfe, Gnade sehen, erkennen. Desweiteren behandle ich Dich nicht wie einen Diener, weil werauchimmer die Person in der Sonnenscheibe - zusammengesetzt aus vyâhṛtis [**] - ist, /der~/die~/zwi~/dasselbe bin ich auch, ich bin auch nichts Anderes als Das. Er/Sie/Zwi ist bekannt als der purusha (Person), weil er/sie/zwi/Das der Form nach "sowas wie"/wie eine Person ist oder auch weil diese Welt voll ist von Ihm/Ihr/Zwi in Seinen/Ihren/Zwiigen Aktivitäten, Tätigkeiten, Handlungen und Gedanken oder auch, abermals, weil Er/Sie/Zwi/Sölbiges in der Zitadelle des Körpers liegt, an jener Stelle woher der ganze Körper geschützt, bewacht, kontrolliert wird und alle körperliche Angelegenheiten geregelt werden.

 

**




Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:

17. (Möge) dieses Leben sich mit dem ewigen Atem (verbinden)! Und (möge) dieser Körper in Asche enden! Om! Geist erinnere Dich, erinnere Dich deiner Taten; Geist, erinnere dich, erinnere Dich deiner Taten; bei den geistigen Aktivitäten möge es um das Erinneren, das Entsinnen der eigenen Taten gehen; bei den geistigen Aktivitäten möge es um das Erinneren, das Entsinnen der eigenen Taten gehen!

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

17. Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen.

und dieser Leib mag endigen in Asche!

Om!

O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 528.

Siehe u.a..:

https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#551


 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Mein Odem gehe in den Wind unsterblich,

und dieser Körper endige in Asche.

O Geist gedenke deines Werkes! gedenke!

O Geist gedenke deines Werkes! gedenke!

Om!

 

<<

 
   

 

 

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 52.

 

Leopold von Schroeder's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

Mit einem goldenen Deckel ist der Wahrheit Mund bedeckt! Der Geist, der in der Sonne ist, der bin ich! (17)

Om! Das Brahman ist der Äther!

 

<<

 
   

von den Seiten 234 und 235 im Buch: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887

 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Pūṣan, alleiniger i, Yama, Sūrya, Sohn des Prajāpati, zerteile deine Strahlen. Vereine dein Licht. Ja, ich sehe deine allerschöste Gestalt. Dort jener Mann (in der Sonne) bin ich. Der Hauch werde zum Winde, dem Unsterblichen; in Asche ende dieser Leib¹⁷⁰


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


Shankaras's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Nun, da ich im Sterben bin, möge mein Leben (Vâyu) - das sich anschickt die körperliche Beifügung,den körperlichen Nebenumstand, das körperlichen Anhängsel zu verlassen -das Göttliche annehmen; das Göttliche im unsterblichen Atem (amṛtam anilam) des universellen, allumfassenden, allgemeingültigen, letztendlichen  Selbst, dem "verbindenden, 'roten' Faden" von allem. Pratipadyatâm ("könnte, darf evtl reichen") ist Gegenstand des Verstandenwerden, gilt es zu verstehen. Die Bedeutung, passend zum Gebet (... dem Tun, dem Praktizierten, dem gegangenen ...) Weg um Einlaß, lautet: "Möge dieser subtile Körper, der gereinigt wurde vermöge Meditation und karma vorankommen, verbessert,verfeinert werden. Atha = (und, ebenfalls, und auch); idam (= dieses); ṣarîram = Körper; hutam = (verbrannt; - aber auch: gebrannt und insofern gehärtet, verfestigt, dauerhaft brauchbar gemacht - ) im/vermöge Feuer; bhasmântam, dh möge es mit Asche enden. Om - damit wird Brahman bezeichnet  -; damit wird Brahman als Einsseiend mit dem bezeichnet, was bekannt ist als Agni - der Esssenz, dem ureigensten Wesen von Wahrheit - gemäß des Modus des Meditierenes in Bezug auf, im Zusammenhang mit Ihm mittels dieses Symbols. Kratô dh.: Oh Geist, oje geistige Aktivitäten - so genannt , weil die Wünsche daraus entspringen. Smara dh.: entsinne Dich dessen wessen es sich zu erinnern gilt, weil die Zeit dafür jetzt gekommen ist. Deshalb erinnere, entsinne Dich was bis jetzt Gegenstand des meditierens gewesen ist . Man erinnere sich auch an alles Karma, was man - seit der Zeit als kleiner Junge - bis jetzt begangen, ausgeübt hat [***].  Die Wiederholung des dritten pâda deutet Eifer, Ernsthaftigkeit.

In einem anderen, weiteren Vers kommt auch Bemühung, Ersehnen, Wunsch nach "Eintritt", "Eintrittsgewährung" zum Ausdruck. In einem weiteren Vers wird ebenfalls um Einlaß - gleichsam - gebetet.

 

*** 

 

 

 




Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:

 

18. Oh Gott Agni, laß uns - unter Berücksichtigung all unserer Taten und vermöge eines guten Weges, auf gute Art und Weise - zu Wohlstand kommen, führe uns - unter Berücksichtigung all unserer Taten und vermöge eines guten Weges, auf gute Art und Weise - zu Wohlstand. Nimm die häßliche Sünde von uns. Wir werden zu Dir viele schöne Gebete sprechen.



Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

18. O Agni, führe uns auf ebenen Stegen,

Du pfadekundiger Gott, hin zum Gelingen!

Halt fern uns von der Sünde krummen Wegen!

Und höchste Ehre wollen wir dir bringen.

 

--------

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 528.

siehe zB.: https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#551

 

Artur Schendels Nachdichtung:

 

>>

 
   

O Agni, führe uns geraden Weges

zum Guten im Bewußtsein guter Werke.

Behüte uns vor krummen Sündenwegen,

O Gott, den als Höchsten wir verehren!

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 52.

Alfred Hillebrandt schreibt dazu:


 >>




[Folgt eine Reihe von Gebeten]


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


 


 


Shankara's Kommentar (aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche)

Agnê (= Oh Feuer); Naya = leiten, geleiten, führen, supathâ = mittels eines guten Weges, auf gutem Wege. Dieses charakterisierende und beurteilende Wort schließt den südlichen Weg aus. (Dös engagiert, intensiv Suchenderinzwi, dös Anängerinzwi, Verehrerinzwi meint) - "Ich bin vom südlichen Weg, welcher charakterisiert, bestimmt wird von Geburt und Tod müde, ich bin dieses Weges überdrüssig und deshalb ersuche ich Dich zum wiederholten Male mich vermöge des guten Weges - welcher von Geburt und Tod frei ist - anzuleiten, zu führen, zu geleiten".Râyê = um Wohlstandes willen, für Wohlstand, dh.: (hier) um sich an den Fürchten von karma, Handlungen, Tätigsein zu erfreuen. Asmân = uns, die wird die Fähigkeit erworben, uns dafür qualifiziert haben, sich der Früchte der verschriebenen, empfohlenen Übungen zu erfreuen. Viṣvâni = alle. Dêva = Oh Gott, vayunâni = karma oder auch Meditation. Vidvân = (etwas) wissend. Desweiteren, yuyodhi dh. ab-,zertrennen oder auch zerstören. Asmat = asmattaḥa = von uns. Juhurâṇam = krumm, unaufrichtig, schwindelhaft oder auch arglistig, betrügerisch, ränkevoll, falsch. Ênaḥ = Sünde; so daß wir, in dem wir davon wegkommen, rein werden, die Erfüllung unseres Wunsches erlangen mögen, können, dürfen. Wir sind jedoch nicht fähig Dir jetzt aktiv zu dienen, Dich jetzt aktiv zu unterstützen (als wären wir alt, in dem Sinne als wie wenn wir mal alt sind); wir können Dir jedoch immer und immer wieder ( bhûyishṭhâm) huldigen, unser Vertrauen schenken, Dir ernsthaft lauschen.

       Manche pflegen einen Zweifel, kommen ins Grübeln (betreffs der Antithese von/zwischen karma und wahrem Wissen), wenn sie die Aussage bzw die Behauptung (enthalten in den Versen 11 -14) hören -- "Den Tod überwindend vermöge avidyâ, erlangt er/sie/zwi Unsterblichkeit vermöge vidyâ" und "Den Tod überwindend mittels des Manifesten, erwirbt er/sie/zwi Unsterblichkeit mittels des Unmanifesten". Wir deshalb (die Angelegenheit nun) kurz betrachten um (diesen Zweifel) auszuräumen, um Klarheit zu schaffen. Nun denn, was ist der Anlaß, die Quelle des Zweifels, was ist der Grund für einen Zweifel? Die Antwort ist wie folgt: Warum sollte wahres Wissen - in der obigen Passage - - selber nicht vermöge vidyâ erlangt, verstanden werden können? Und wieso sollte es (bei amṛtatva wahr,wahrer) Unsterblichkeit nicht analog sein? Nun gut, schließen sich dieses Wissen vom letztendlichen, höchsten Selbst und karma, auf Grund der Antithese zwischen diesen beiden Verhältnisses , aufgrund ihrer antithes-ischen Beziehung etwa nicht wechselseitig aus? Durchaus; aber diese Gegensätzlichkeit wird (vom ṣâstra) nicht unterstützt, ist dem (ṣâstra) unbekannt, schließt das (ṣâstra) aus, ist vom ṣâstra her nicht wißbar, bekannt, denn ein Antagonismus oder auch das Umgekehrte sollte ausschließlich auf der Autorität von ṣâstra beruhen. So wie die Durchführung von Handlungen, karma und die Praxis, Ausübung, Pflege von Vidyâ ausschließlich vom ṣâstra her bekannt sind, so sollte es sich auch mit deren Ablehnung oder auch Zustimmung also sein. So wie das Verbot des ṣâstras "Kein Geschöpf darf verletzt werden" nur durch das ṣâstra selber aufgehoben werden könnte, per eines "Im Sinne von Opfer dürfe ein Tier getötet werden", so sollte das auch sowohl im Zusammenhang von vidyâ und avidyâ  als auch im Falle von Wissen und karma so gehandhabt werden/so sein.[12].


 

Nein; weil der Veda besagt ---"Entfernt, weit weg sind diese. --- gegensätzlich, entgegengesetzt und wegweisend, führend, tonangebend auf unterschiedliche Art und Weisen --- karma und Wissen" (Kaṭha Up. ii,4). Wenn, infolge der Aussage in Vers 11, gesagt wird, daß es da gleichfalls keinen Antagonismus, keinen Zwiespalt, keine Gegensätzlichkeit  zwischen beiden  gäbe, so antworten wird darauf mit "Nein", weil [13] eine einfach keine andere Möglichkeiten als entweder Ablehnung oder Zustimmung, entweder falsch oder wahr, bezüglich wahrem Wissen und avidyâ [14] geben kann. Wenn man sich der Auffassung angeschlossen hat, daß - aufgrund der Bestimmtheit der Unterlassungsaufforderung, der Ablehnung (hier in Vers 11) - es absolut keine Antithese gibt, was deren kombinierte, gleichermaßige Ausübung anbelangt, so antworten wird da mit "Nein"; denn die Zwei können  ,was Denkbarkeit , anbelangt nicht coexistieren, gleichzeitig existieren.

Wenn Nachdruck darauf gelegt wird, daß von ein- und derselben Person sowohl vidyâ als auch avidyâ nachzugehen ist, ein-und dieselbe Person sich mit beidem auseinander zu setzen habe und mit Einem nach dem Anderen [15] , so antworten wird mit "Nein"; denn wenn wahres Wissen von jemandem erlangt wird, so ist völlige Unwissenheit für diese Person bzw in Bezug auf diese Person nicht vorstellbar, kein Thema mehr. Also, wenn jemand (beispielsweise) die Hitze und das Licht eines Feuers erlebt, erfahren hat, so kann in Ihm die Unwissenheit, das Nicht-Wissen wonach Feuer entweder kalt sei oder auch ohne Lichterscheinung wäre, nicht hochkommen, nicht zum Vorschein kommen. Ebenso kann da Zweifel oder auch Täuschung (in einem Wissenden) bestehen, weil Vers 7 jegliche Möglichkeit dazu ausschließt. Indem völliges Nicht-Wissen unmöglich ist, - so sagten wir, stellten wir fest,  - ist dessen Ergebnis, dessen Folge [16] - nämlich karma - genauso undenkbar, unvorstellbar, unbegreifbar. Die Unsterblichkeit von der (hier) die Rede ist, ist nur relativ. Desweiteren gilt: Wenn vidyâ in dieser Textpassage sich auf das Wissen über das letztendliche, höchste Selbst bezöge, so würde ein Beten bzgl eines Einlasses, ein Streben nach Erlangen nicht passen. (****). Daher stellen wir als Schlußfolgerung fest , daß die Bedeutung des vorliegenden, zu prüfenden Verses, so ist, wie wir sie erläuterten.




_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________

[1] Gemäß der Ansicht von Shankarâchârya, sollte beachtet werden, daß von einem Wissenden des Selbst "Gut" und "Böse" auf dieselbe Ebene gestellt werden; das liegt daran daß beide zu einer Kette, Aufeinanderabfolge von Geburten führen, wobei jedoch das Eine durchaus  höher stehender ist als das Andere.

[2] Dieses Wort bedeutet wörtlich "Jemand, der sehen, erkennen kann was Vergangenheit ist". Hier ist es in einem zweiten Sinn zu verstehen: Die Vergangenheit als Hinweis für die gesamte Zeit - sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft. Von daher bedeutet es "Zeuge von Allem"

[3] Zu meinen, zu glauben daß der Geist das Selbst sei, ist ein Anzeichen für völliges Nicht-verstehen.

[4] Bṛh. Up. I, v,1. ; Siehe dazu insbesondere auch Professor Deussen, https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/400/mode/2up:


Im  Buch "Upanishaden, Die Geheimlehre des Veda, In der Übersetzung von Paul Deussen, marixverlag ISBN-10: 3-86539-090-0 und ISBN-13: 978-386539-090-5, sechzig Upanishad’s Des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, 3. Auflage, F.A. Brockhaus, 1921" findet man das auf den Seiten 495 (Vorbemerkungen von Prof. Deussen) bis 497 (der zitierte Vers I,v,1)

[5] Ich - Anm. des Übersetzeres ins Deutsche: also M. Hiriyanna ist hier mit "ich" gemeint  - lese hier: Bahutaram iva  ((Anmerkung des Übersetzers ins Deutsche: mit "Ich" ist dabei jene Person gemeint, die den Text - dankenswerterweise - aus dem Sanskirt ins Englische übersetzte)


[6] Ich lese da: angânitiva syât. - Anm. des Übersetzeres ins Deutsche: also M. Hiriyanna ist hier mit "Ich" gemeint  -

[*] Ich - - Anm. des Übersetzeres ins Deutsche: also M. Hiriyanna ist hier mit "Ich" gemeint  - lese da Samuchchayakdriṇa éva ékapurushârtha -sambandhaḥ.


[7] Dieser Zustand mag gesucht, angestrebt werden, weil er sich durch die Abwesenheit der üblichen Aufregungen im Leben - wie im Schlaf - auszeichnet.


[8] Ich lese - Anm. des Übersetzeres ins Deutsche: M. Hiriyanna ist hier mit "Ich" gemeint  - da  yukta éva und ékapurushârthatvâchcha


[9]  Weltlicher Wohlstand bzw weltliche Mittel umfassen, beinhalten "Vieh", Land, Geld & co., alles was für das Durchführen von Aktivitäten, Handlungen, ausüben von karma erforderlich ist. ' Göttliches Wissen' ist Wissen über, bzgl. Gottheiten, Götterinzwis.


[10] taduktam iti, tam pratyuktam mantrèa vidyâmchâvidyâmchètyâdinâ. - Ânandagiri. Ein Ms. liest es folgendermaßen: tampratyètaduktam anstatt von taduktam.


[11] Bṛh. Up. V, v, 2:

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/490/mode/2up


[**] vyâhṛti bedeutet wörtlich übersetzt  "stimmlicher Ausdruck", "Äußerung", "Vortrag" und ist der Begriff, welcher benutzt wird um dein Zeichen zu sein für die drei "heiligen" Silben bhûh, bhuvaḥ , suvaḥ. vergleiche Bṛh. Up.V, v, 3.


https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/492/mode/2up


***) Ich lese hier agrê an Stelle von agnê

[12] Ich räume samuchchayaḥ  nach vidyâkarmaṇôṣcha ein.


Kaṭha Up. ii,4:

Die Kâhaka-Upanishad findet man in der 2.Auflage (1905) von "Sechzig-Upanishad's des Veda" von Prof. Paul Deussen ab Seite 261; Kaṭha Up. ii,4" lautet da:

>>

Ja, weit verschieden und entgegenstehend

Ist, was genannt wird Wissen und Nichtwissen;

Nach Wissen seh' ich Naciketas trachten,

Der Lüste Heerschar hat dich nicht zerrüttet.

<<

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 261

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/272/mode/2up

(Nachdem es dazu auch einen Kommentar von Shankara gibt, beabsichtige ich diese Upanishade samt Shankara's Kommentar auch mal zu übersetzen; vorher möchte ich aber erst Nyaya und dann das gesamte Dakshinamoorty samt Manasollasa, dh dem Kommenar von Sureshwaracharya übersetzen; letzteres weil da ein Schüler einen Kommenar zum Werk seines Lehrers schrieb....; 22.5.2020)




[13] Ich gestehe hetusvarûpaphalavirôdhât  zu. Ich mache auch einen vollen Stop, eine klare Trennung nach vikalpâsambhavât.

 

[14] Optionen, Entscheidungsmöglichkeiten, Wahlmöglichkeiten hat man im Fall von karma. So behauptet ein ṣâkha des Veda "uditê juhôti", ein Anderer "anuditê juhôti".Hier mag mag es so verstanden werden, daß der Veda eine Wahlmöglichkeit zwischen dem Opfern von "Ehrerbietungen", Betreiben von "Weltentsagung", "Opfer darbringen" betreffs, entweder nach dem Sonnenaufgang oder aber vor dem Sonnenaufgang", läßt. Aber dieselbe Regel kann nicht auf vidyâ und avidyâ angewendet werden, nicht für vidya und avidyâ gelten und das ist so wegen der Grundsätzlichkeit, Stärke der zwei infrage kommenden Textlichkeiten. In diesem Fall, kann nur eine Aussage wahr, gut sein und die Andere - anstatt sie wörtlich zu nehmen -  muß so interpretiert werden, daß sie nicht mit der ersten Aussgae in Konflikt kommt, nicht in Widerspruch dazu gerät. Per Vernunft ist zu entscheiden, welche Aussage wörtlich zu nehmen ist und welche nicht.

 

[15] Wenn gemeint wird, daß karma Wissen vorrausgeht, wenn erst karma wäre, dann erst Wissen, so liegt keine Schwierigkeit darin,  dem Gegenspieler da recht zu geben, da es beobachtbar ist, daß karma einen Menschen auf wahres Wissen vorbereitet, nach wahrem Wissen streben läßt. Aber wenn karma Wissen nachfolge, die Folge von Wissen sei, so kann der Aussage des Gegenspielers nicht Recht gegeben werden.

 

[16] Der Gegenspieler mag an dieser Stelle hier argumentieren, streitbar äußern, daß das Gegensatzpaar von dem bislang die Rede gewesen war, jenes zwischen vidyâ und avidyâ gewesen sei und nicht karma und vidyâ .Diese Aussage wird damit entkräftet, daß man feststellt, daß das Abtrennen von avidyâ vom Wissenden notwendigerweise auch karma von ihm abtrennt.


[****] Dies wird, mit Bezug zu folgemdem Text der Veden, ausgedrückt: "na tasya prānâ utkrâmanti" (Br. Up. v, 6), welches darlegt, das eine endgültige Loslösung vom Wissenden erlangt wird und zwar genau dort wo er/sie/zwi ist und nicht indem er/sie/zwi irgendwo anders hinginge.

Bṛh. Up.V, 6: 

>>

Dieser Geist (purusha), dessen Stoff Verstand, dessen

Wesenheit Licht ist, wohnt hier innen im Herzen. [groß] wie

ein Reiskorn oder Gerstenkorn, und ebenderselbe ist der

Herr des Weltalls, der Fürst des Weltalls, er regiert dieses

Ganze, was immer vorhanden ist.

<<

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 492

 

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/492/mode/2up

 

        >> 
      

Vers 15-18: Epilog, das Jenseitige betreffend. Diese Bitte (nach der annehmbaren Çañkara's, eines Sterbenden) an die Sonne, ihre Strahlen wegzuschieben, damit der Sonnenpurusha sichtbar werde und Vereinigung mit ihm stattfinde, ist bereits bei ihrem Vorkommen Bṛih. 5,15 besprochen worden.

       <<
     

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527

 

Bṛih. 5,15  lautet:

        >> 
      

Fünfzehntes Brâhmaṇam.

Dieses auch Īçâ 15-18 vorkommende Stück ist nach dem Scholiasten ein Sterbegebet, was nach dem Inhalte nicht notwendig aber wohl möglich ist. Der Sterbende bietet Pûshan, den Sonnengott, seine Strahlen, welche die Wahrheit verdecken (vgl. Bṛih. 5,5,2), zu zerteilen, und sieht nachdem dies geschehen, den Mann in der Sonne (ein häufiges Symbol des Brahman) und erkennt sich als identisch mit ihm. Mit einem bedeutsamen Rückblick auf seine Werke scheidet er dahin, indes vielleicht die Umstehenden den aus Ṛigveda 1,189,1 entnommenen Schlußvers beten.

 

Mit einer Schale ganz aus Gold

Ist zugedeckt der Wahrheit Mund;

O Öffne, Pûshan, diese mir,

Dem Wahrheitstreuen mach' sie kund!

 

O Pûshan, einiger Seher, o Yama, Sonnengott, Prajâpati's Sohn! zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine Herrlichkeit; --ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt; und jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!

 

Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen.

und dieser Leib mag endigen in Asche!

Om!

O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

 

O Agni! führe uns auf ebenen Stegen,

Du pfadekundiger Gott, hin zum Gelingen!

Halt fern uns von der Sünde krummen Wegen!

Und höchste Ehre wollen wir dir bringen.

       <<
     

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 499/500